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Zu "Moment - Leben heute" am Montagnachmittag in Ö1 war auf der ORF-Homepage zu lesen: "Paare ante Portas. Der Schritt in den Ruhestand bedeutet so wie in Loriots Film ,Papa ante Portas' den Beginn einer neuen Lebensphase . . . "
Also: "ante portas" wird (auch nach der Rechtschreibreform) klein geschrieben, auch in Loriots Buch- und Filmtitel, der richtigerweise "Pappa ante portas" lautet. Oder war der Lapsus etwa ein nicht ganz unbeabsichtigter Hinweis des ORF auf jene Firma, die alte Türen zu angeblich neuen verschandelt? Wie auch immer . . .
Wie ergeht es also Paaren, die infolge Pensionierung mehr oder minder plötzlich viel mehr Zeit als zuvor miteinander verbringen (müssen)? Zwei Paare wurden beispielhaft gebracht, ein Lehrerehepaar (Beamte aus sicherer Position in die sichere Pension; repräsentativ?) sowie ein Paar, bei dem man nur erfuhr, dass die Frau (Bürojob) kurz vor der Pension steht, in der der Mann bereits ist; ihre Statements waren von mäßigem Interesse.
Wenn auch gesagt wurde, dass im Zug von Einsparungen, Pensionsreform usw. oft nicht viel Zeit für gedankliche Vorbereitung auf den Ruhestand bleibe und es umso schwerer sei, sich im neuen Lebensabschnitt zurechtzufinden, je abrupter er komme - dazu wurde kein Betroffener befragt. Und auch kein (plötzlich ins Nichtstun gestürzter) Altersarbeitsloser mit kaum Aussicht auf je wieder Arbeit bis zur Pension zu finden und dementsprechend nicht mit Zeit-, sondern oft massiven Existenzproblemen.