Der freiheitliche Wirtschaftssprecher und Papierindustrielle Thomas Prinzhorn sieht sein neues Aufgabengebiet im Bildungsbereich. So plädierte Prinzhorn für die Einführung des Unterrichtsfaches Wirtschaft in allen Schultypen. Unter dem Motto "Beschäftigungstauglichkeit" sollen junge Menschen schon rechtzeitig auf die beruflichen Herausforderungen vorbereitet werden. Gleichzeitig könnten andere Fächer, zwecks besserer Synergieeffekte, zusammengelegt werden. Die eigentlich Verantwortliche, ÖVP-Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer, hat mit diesem Vorstoß allerdings nur wenig Freude.
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Die heutige Arbeitswelt, so der Industrielle, erfordere es, dass junge Menschen bestmöglich auf die Berufswelt vorbereitet werden. Dazu sei es "höchste Eisenbahn" das Unterrichtsfach Wirtschaft in allen Schultypen einzuführen. Damit soll aber nicht genug sein. Prinzhorn will, dass den Schülern nicht nur theoretische Kenntnisse vermittelt werden, sondern dass sie auch deren Anwendung praktisch üben.
Im Gegenzug könnten Nebenfächer wie Geographie, Geschichte, Psychologie und Philosophie zusammengelegt werden. Bei manchen "Relikten aus vergangenen Zeiten" wie beispielsweise Latein, Bildnerische Erziehung oder Musik müsse man klären, ob sie überhaupt noch zeitgemäß seien. Prinzhorn stellt Bildungsministerin Gehrer "kein gutes Zeugnis aus".
Die Kritisierte kontert und betont gegenüber der "Wiener Zeitung": "Ich weigere mich, junge Menschen nur in Hinblick auf Beschäftigungstauglichkeit auszubilden. Es ist genauso wichtig, dass die gesamte Persönlichkeit gefördert wird." Die Entwicklung der kreativen, musischen Seiten ist ebenso wichtig wie das Vermitteln von Wirtschaftskompetenz. Außerdem, berichtigt Gehrer, wird auch jetzt schon an vielen Gymnasien und Hauptschulen Wirtschaftskunde unterrichtet.