Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Sportler müssen geschützt werden. Vor sich selbst. Das dachte sich der italienische Radverband, dessen Gesundheitskommission Riccardo Riccò vor der Serbien-Rundfahrt suspendierte. Dort wollte Riccò, der schon einmal wegen Dopings gesperrt war, für das Meridiana-Team fahren. Vier Monate, nachdem er wegen drohenden Nieren- und Lungenversagens auf der Intensivstation lag. In einem hellen Moment soll er einem Arzt von einer verpfuschten Eigenbluttransfusion, dem Auslöser des Kollapses, erzählt haben. Danach verabschiedete er sich vom Radsport, er "ekle" ihn an. Nun will er von alldem nichts wissen. Man fragt sich, was ekeliger ist: ein Team, das ihn verpflichtet? Dass ein Sportler nach so etwas zurück will? Das anstehende Dopingverfahren jedenfalls nicht, die Schutzsperre auch nicht. Wobei sich noch mehr die Frage aufdrängt, ob ihm überhaupt noch irgendwie zu helfen ist. Eher nicht.