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Nicola Werdenigg-Spieß

Von Gerald Schmickl

Reflexionen

Die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg-Spieß über die Brutalität des alpinen Rennsports früher und heute, das Ausleseverfahren des ÖSV - und über die Individualisierung der Skitechnik.


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Wiener Zeitung: Frau Werdenigg-Spieß, wie sehen Sie als ehemalige Skirennläuferin die heutige Situation des Skirennsports, vor allem, was dessen Gefährlichkeit anbelangt. Sind die schweren Unfälle österreichischer Läufer in letzter Zeit eine Verkettung unglücklicher Umstände, oder sind sie systemimmanent? Nicola Werdenigg-Spieß: Also ich sehe es schon als eine Verkettung unglücklicher Umstände, aber diese sind wiederum zum Teil bewusst gemacht. Was die Gefährlichkeit angeht, so war die zu meiner Zeit, also in den Siebzigerjahren, noch weit höher. . .

. . . noch höher? Das überrascht jetzt!

Ja, damals gab´s Tote - und noch viel mehr Verletzte! Wir mussten auf Strecken fahren, die ganz schlecht gesichert waren: Es gab keine Netze, sondern bestenfalls Strohballen, die auf Bäume gehängt wurden. Wenn es geregnet hat und wieder kälter wurde, waren diese Strohballen Eisklumpen. Und unsere Höchstgeschwindigkeiten waren auch nicht viel geringer als heute: meine war 143 km/h! Und die Burschen fuhren damals schon über 150 km/h.

Was in der Zwischenzeit passiert ist, ist Folgendes: Damit die Streckenrekorde nicht dauernd purzeln, hat man begonnen, Kurven in die Pisten einzubauen - und gefahren mit dem heutigen Material, entstehen in diesen Kurven Geschwindigkeiten, die im kritischen Bereich liegen.

Das heißt, die Kombination aus Kurven, Material und den Höchstgeschwindigkeiten ist der Systemfehler?

Richtig, das ist - wenn man es so nennen will - der Systemfehler. Wenn man etwa das Abfahrtsrennen in Kitzbühel angeschaut hat, dann war die Streif heuer nicht viel gefährlicher als die Jahre zuvor. Aber es gab nur eine Trainingsfahrt. Wir hatten zu unserer Zeit fünf bis sechs Trainings, konnten uns die Strecken langsam erarbeiten. Die heutigen Fahrer müssen eine veränderte Piste in nur einer Trainingsfahrt erkunden - und dabei sofort Vollgas geben. Das ist dem armen Hans Grugger buchstäblich auf den Kopf gefallen.

Ist die geringere Anzahl an Trainingsfahrten dem dichten Weltcup-Kalender geschuldet?

Zum Teil ja. Früher gab es halt in Kitzbühel eine Abfahrt und einen Slalom. Jetzt gibt es auch noch einen Super-G - und damit einen Trainingstag weniger. Ich finde, es müssten mindestens drei Trainingsfahrten zwingend vorgeschrieben werden.

Was wären aus Ihrer Sicht weitere Maßnahmen, um die Rennen sicherer zu machen?

An den Pisten und Strecken, zumindest im mitteleuropäischen Raum, kann man nicht mehr viel machen. Es gibt hohe Sicherheitsauflagen - und die werden auch erfüllt. Woran man derzeit arbeitet, sind Airbags für Läufer. Wobei ich mich frage, ob es sich in Anbetracht des aktuellen Entwicklungsstands nicht eher um einen PR-Gag handelt. Denn diese Airbags müssten im Sturzfall vom Läufer selbst händisch ausgelöst werden!

Wo sollten diese Airbags überhaupt platziert werden?

Im Schulter- und Rumpfbereich. Und dort müssten sie eben, wie gesagt, händisch ausgelöst werden, so wie Lawinen-Airbags. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Läufer, wenn er stürzt, noch Zeit hat, diesen Mechanismus zu betätigen. Ich glaube, es muss endlich einmal an einem ganzheitlichen Konzept der Materialveränderung gearbeitet werden.

Was kann man sich darunter vorstellen?

Man hat bisher immer nur kleine Veränderungen da oder dort vorgenommen, aber nie darauf geachtet, was diese im Gesamten bewirken. Zuerst hat man die Breiten der Carving-Skier verändert, dann wurden - als viele Läufer auf den Skischuhen wegrutschten - Erhöhungsplatten eingeführt. Später wurden diese wieder verändert. Es war immer nur Stückwerk. Und jede Firma hat die Freiheiten, die gewisse Längen- oder Breitenvorschriften zuließen, schonungslos ausgenutzt, um ihr Material schneller zu machen. Dabei kamen Skier heraus, die nur mehr unter dem Bindungsbereich gegriffen haben - und wie Schlittschuhe funktionierten, also höchst gefährlich waren, vor allem für die Knie. Es gehört also ein Gremium mit Technikern und Skientwicklern her, das - ähnlich wie in der Formel 1 - ein Gesamtkonzept erarbeitet, damit sowohl die Performance als auch die Sicherheit stimmt.

Was sind denn neben den Sicherheitsaspekten, die damals noch weniger berücksichtigt wurden, weitere Hauptunterschiede zu früheren Zeiten?

Es hat damals, als die Branche noch nicht derart professionalisiert war, einfach mehr Typen gegeben, die sich getraut haben, den Mund aufzumachen, Männer wie Bernhard Russi oder wie auch mein Bruder, Ulli Spieß. Die gibt es, soweit ich sehe, heute nicht mehr.

Sind die heutigen Rennläufer weniger engagiert, oder sogar mutloser?

Das glaube ich nicht. Es liegt eher daran, dass ein System wie der ÖSV, der den Läufern, oft schon von Kindesbeinen an, alles abnimmt, Eigenschaften wie Mündigkeit nicht fördert. In Kitzbühel war es typischerweise ein Einzelläufer, nämlich Ivica Kostelic, der gefordert hat, die Mausefalle zu entschärfen. Sofort wurde ihm für diese Wortmeldung von der FIS eine Strafe angedroht. Ja, wo kommen wir denn da hin, wenn ein Läufer nicht einmal mehr seinen Mund aufmachen darf!? Es gibt ja einen Läufervertreter der FIS, Kilian Albrecht, der früher für Österreich, dann für Bulgarien gefahren ist, und der regelmäßig an der Aufgabe verzweifelt, Rennläufer verschiedener Nationen unter einen Hut zu bekommen.

Bei den Damen gibt es mit Anja Pärsson ja auch eine Sprecherin, die sich für die Belange aller Läuferinnen einsetzt.

Ja, aber auch sie kann nicht viel machen. Wobei sich Pärsson als Schwedin leichter tut, etwas Kritisches zu sagen, als etwa eine ÖSV-Läuferin, hinter der 15 andere bereits auf einen Startplatz warten. Da wird man vorsichtig mit dem, was man sagt. Das hat man ja auch am Beispiel von Kilian Albrecht gesehen, dem einst vom ÖSV übel mitgespielt wurde. Nachdem er Kritik geübt hatte, ist er plötzlich nicht mehr aufgestellt worden. Er hat dann einen Skiclub in Dubai gegründet, und wollte für dieses Land fahren, was aber nicht geklappt hat. So hat es ihn nach Bulgarien verschlagen, für welches Land er - nachdem er drei Jahre um seine Freistellung vom ÖSV gekämpft hat - schließlich starten durfte.

Das erinnert an Ihr eigenes Schicksal. Auch Sie waren jemand, der sich den Mund nicht verbieten lassen wollte, und wurden 1979 vom ÖSV für drei Monate gesperrt. Wollten Sie damals auch für ein anderes Land an den Start gehen?

Ja, ich wollte für den Iran Skirennen bestreiten. So wie Elena Matous, eine tschechischstämmige Läuferin, die zuerst für Italien und San Marino, dann für den Iran gefahren ist. Mit der war ich befreundet. Als ich beim ÖSV um meine Freistellung bat, wurde mir eine Stehzeit von drei Jahren angedroht. Da habe ich es bleiben lassen - und mich dafür entschieden, zu studieren und meinen Traumberuf zu ergreifen, für den ich seit meinem dritten Lebensjahr schwärmte, nämlich Skilehrerin zu werden.

Wie ist Ihr heutiges Verhältnis zum ÖSV?

Ich habe Verbindungen zu einigen Läufern und Trainern, und ich führe gelegentlich einen Dialog mit Peter Schröcksnadel.

Wie ist Ihre Sicht des Langzeit-ÖSV-Präsidenten. Ist er mehr Motivator oder Diktator?

Zu Beginn hat Schröcksnadel für den ÖSV Großartiges geleistet. Er hat ihn zu einem blühenden wirtschaftlichen Unternehmen gemacht - und die Basis für viele positive Entwicklungen gelegt. Aber schließlich ist er ein Opfer dessen geworden, was mein Freund und Schulkollege Toni Innauer einmal die "Industrialisierung des Erfolgs" genannt hat. Heute gibt es im ÖSV kein Coaching mehr, kein gezieltes Hinführen junger Menschen zum Sport, sondern einen beinharten Selektionsprozess. Es geht nur mehr um Spitzenleistungen. Wer durch Verletzungen oder sonstige Missgeschicke kurzzeitig ausfällt, ist meistens ganz weg.

Und wie sieht es mit der Nachwuchsförderung im ÖSV aus?

Da läuft auch vieles falsch. Ich würde jungen Menschen zuerst einmal ein breites Spektrum an Bewegungsmöglichkeiten anbieten, bevor ich mit dem spezifischen Training beginne. Und nicht schon mit fünf, sechs Jahren bereits mit drei Paar Skiern bei Kleinkinderrennen antanzen. Aber das liegt weniger am ÖSV, sondern mehr an den ehrgeizigen Eltern. Die fördern dieses System der Auslese von Kindesbeinen an. Oft haben sie selbst etwas verabsäumt, was nun die Kinder für sie leisten sollen. Dabei bleiben viele auf der Strecke. Manche sind bereits mit 15, 16 Jahren körperlich schwer gehandicapt, haben kaputte Gelenke und kranke Seelen.

Kommen wir zu Ihrem weiteren Lebens- und Karriereweg. Sie sind als Skilehrerin vehement für die Erweiterung des Skisports eingetreten, etwa durch die Verbindung mit anderen Bewegungsformen, wie Bioenergetik oder Feldenkrais.

Ich habe gleich nach Abschluss meiner Rennkarriere die Ausbildung zum Skilehrer gemacht - und habe das, was man uns gelehrt hat, als Witz empfunden. Viel zu wenig Didaktik, fast nur Methodik. Ich habe dann mit Behinderten gearbeitet, und dabei all das gelernt, was mir heute zugute kommt. Wie etwa meine Erfahrungen mit der Feldenkrais-Methode. Das war für mich viel wichtiger als die reine Skitechnik, die ich sowieso beherrsche. So konnte ich ein neues Verständnis und Bewusstsein von Bewegung entwickeln. Ich bin eine Vertreterin neuer pädagogischer Ansätze. Skifahren ist ja so einfach geworden. Mit heutigem Material kann nahezu jeder innerhalb von zwei Stunden lernen, eine blaue Piste schön herunter zu fahren.

Sie vertreten also einen individualisierten Stil, und keine standardisierte Norm, die alle Skiläufer stilistisch über einen Kamm schert?

Ich fördere das eigene Empfinden und Fühlen von Bewegung, keine spezielle Technik. Jeder soll so fahren lernen, wie es ihm und seinen Möglichkeiten entspricht. Jeder soll seine individuellen Anlagen in eine Bewegung überführen, die man fürs Skifahren optimieren und veredeln kann. Wenn Leute zu mir kommen, kriegen sie eine Übung, und wollen danach immer sogleich wissen, wie sie dabei ausgesehen haben. Doch ich frage sie dann stets, wie sie sich dabei gefühlt haben. Da sind sie im ersten Moment baff - und sprachlos. Aber nach zwei Stunden bekommen sie ein Gefühl für ihre eigene Beweglichkeit - und auch dafür, dass es ganz egal ist, wie das, was sie machen, nach außen hin wirkt und ausschaut. In Österreich ist man halt noch immer sehr wedel-fixiert . . .

. . . Das geht anscheinend nicht aus den Köpfen, und vor allem nicht aus den Beinen heraus!

Ja, das Wedeln ist fast so repräsentativ wie die Hofreitschule.

Sie sind aber auch eine Pionierin der Carving-Technik. War deren Einführung eine Art Quantensprung im Skilauf?

Absolut. Meine Eltern, die ja in den 40er und 50er Jahren ebenfalls Top-Rennläufer waren, hatten interessanterweise viel tailliertere Skier als wir. Diese haben sich aber nur deswegen nicht durchgesetzt, weil die ersten Kunststoffbeläge auf dieser Taillierung nicht gehalten haben. Es gab in den 70er Jahren erste Patente auf Carving-Skier. Im Massensport haben sie sich aber erst ab 1997 durchgesetzt.

Gab es seit damals Weiterentwicklungen?

Es gab Verfeinerungen. Denn es ist ja nicht die Taillierung alleine, es ist auch die Elastizität, die ein bestimmtes Fahrgefühl ermöglicht. Außerdem sind die Skier in der Mitte sehr breit geworden, was dem Hobbyfahrer sehr entgegenkommt, weil er dadurch mehr Stabilität hat. Derzeit wird mit der sogenannten Rocker-Technik experimentiert, wobei die Skischaufeln mehr in die Höhe gebogen werden. Aber so etwas Gravierendes wie die Taillierung ist derzeit nicht in Sicht. Ich bin gespannt, was noch kommen wird.

In welche Richtung könnte es gehen?

Am ehesten sind Entwicklungen im Skischuh-Bereich zu erwarten. Man braucht mehr Bewegungsfreiheit im Schuh. Das Sprunggelenk muss beweglich sein, damit man die Carvingtechnik nutzen kann. Eines der Geheimnisse von Ivica Kostelic ist es, dass er seine Skischuhe oben offen hat. Man muss sich einmal anschauen, wie weit der mit den Knien nach vorne kommt! Auch Marcel Hirscher, Carlo Janka oder Lara Gut fahren einen solch extremen Stil. Und der ist, wenn man schnell sein will, unabdingbar.

Sind die Entwicklungen im Rennsport mit jenen für den Breitensport noch kompatibel?

Die Rennskier sind für den Breitensport völlig ungeeignet. Die verlangen so viel Kontrolle, dass man als Normalverbraucher nach einem Tag völlig fertig ist. Das ist ein gefährliches Missverständnis, wenn gute Skifahrer glauben, sie müssen solch aggressive Luder haben. Damit tun sie sich nichts Gutes. Die Industrie steckt leider viel zu viel Forschungsgeld in den Rennbetrieb, und tut zu wenig für den Breitensport. Eine Firma wie K2, die nicht in den Rennsport involviert ist, hat in Amerika die Nase bzw. Skispitze auch deswegen vorne, weil sie an den Bedürfnissen der Normalverbraucher orientiert ist.

Nun haben Sie selbst ja auch Erfahrung im Herstellen und Vermarkten von Skiern, da Sie - gemeinsam mit Ihrem Mann, Erwin Werdenigg - 2004 die Skifirma "edelwiser" gegründet haben. Wie kam es dazu?

Ich habe bei meinen Skikursen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass mit den langen Latten, die früher üblich waren, vieles nicht möglich ist. Und so habe ich immer zu den Snowboardern hinübergeschielt, die viel mehr natürliche Bewegungsmöglichkeiten haben. Dann habe ich zufällig Reinhard Fischer getroffen, der damals mit sogenannten "Snowridern" experimentiert hat, indem er Snowboards einfach auseinander geschnitten hat. Fischer ist dann bald in Pension gegangen, und so kam die Idee auf, dass wir selbst eine Firma gründen, die Skier in kleinen Manufakturen nach unseren Vorgaben herstellt.

Ihr besonderes Markenzeichen wurde dabei, dass man sich als Kunde den Ski selbst über ein Grafikprogramm im Internet designen kann. Wie erfolgreich wurde dieses Geschäft?

Das ist medial auf großes Interesse gestoßen, und wir hatten auch zahlreiche Kunden, u.a. sogar das Bundesheer, aber es war schwierig, auf größere Stückzahlen zu kommen. Mittlerweile mussten wir kräftig redimensionieren und werken nun als kleiner Handwerksbetrieb. So sind wir heuer bereits ausverkauft, weil wir nicht mehr so viele Skier auf Lager haben.

Was sind die beliebtesten Motive beim Eigendesign?

Die sind sehr verschieden. Kürzlich haben wir das Foto von jemandem, der am ganzen Körper tätowiert ist, in eine Skioberfläche umgesetzt. Wir haben aber auch schon für einen Pfarrer das apostolische Glaubensbekenntnis auf Skier gebannt. Und einmal wollte ein Mann sein stolzestes "Ding" am Ski abgebildet haben - das haben wir ihm aber ausgeredet . . .

Zum Schluss noch eine Frage nach Ihrem Bruder, Ulli Spieß, dem ersten Rennläufer, der in Gröden die Kamelbuckel übersprungen hat. Wie geht es ihm?

Dem geht es sehr gut. Die Skischule in Mayrhofen, die unsere Eltern gegründet haben und die er viele Jahre lang leitete, hat er mittlerweile aufgegeben. Er hat nun die ehemalige Skischulhütte zu einem Berggasthof mit feiner Après-Ski-Bar umfunktioniert, und er ist bereits dreifacher Großvater!

Zur Person

Nicola Werdenigg-Spieß, geboren 1958 in Innsbruck (als Tochter der Skirennläufer Erika Mahringer und Ernst Spieß), ist eine ehemalige Skirennläuferin. Bereits als 14-Jährige wurde sie in den Nationalkader des Österreichischen Skiverbandes aufgenommen und bestritt 1973 ihr erstes Weltcuprennen. Ihre größten Erfolge feierte sie in der Abfahrt: zwischen 1973 und 1979 erreichte sie vier Podestplätze im Skiweltcup. 1975 wurde sie österreichische Meisterin, bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck belegte sie im Abfahrtslauf Rang vier.

Aufgrund ihrer Teilnahme an den Akademischen Meisterschaften 1979 (sie hätte eigentlich in einem Europacuprennen starten sollen) wurde Nicola Spieß für drei Monate vom ÖSV gesperrt. Diese Sperre wurde zwar am Saisonende revidiert, jedoch verlor sie wichtige Punkte. Der Wechsel zu einer anderen Nation wurde ihr vom ÖSV aber nicht ermöglicht, schließlich beendete sie 1981 ihre Sportkarriere. Als Diplomskilehrerin und Skiführerin hat Nicola Werdenigg-Spieß eigene Unterrichtsmethoden nach bioenergetischen Konzepten entwickelt - und gilt als Carvingpionierin. Gemeinsam mit ihrem Mann Erwin Werdenigg hat sie 2004 in Wien die Skifirma "edelwiser" gegründet. Und seit 2000 betreibt sie die Internetplattform Kunstpiste u.a. mit einem "Skilexikon" und einer "Kurven-Schule". Nicola Werdenigg-Spieß hat drei Kinder.

Gerald Schmickl, geboren 1961, ist Ressortleiter des "extra". In seinem Roman "Zweiter Durchgang" (Deuticke 2004) beschäftigt er sich mit dem Damen-Skirennsport. Mitte Februar erscheint sein Essayband "Lob der Leichtigkeit" in der Edition Atelier.

Siehe auch:Heidenangst vorm Hahnenkamm