Absatzsteigerung um 50 Prozent bis 2010 geplant. | Internationaler Preisdruck enorm. | Asperhofen. Seit kurzem hat Niederösterreich eine eigene Schaf- und Ziegenbörse. Damit soll die Vermarktung der Tiere zentral und professionell abgewickelt werden. "Die sehr unterschiedlich strukturierten niederösterreichischen Schaf- und Ziegenbetriebe sind nur gemeinsam in der Lage, ihre Abnehmer ganzjährig in entsprechenden Mengen zu bedienen", erklärte Eduard Köck, einer der Proponenten der Börse, bei der Eröffnung. Bisher wurde die Vermarktung von drei verschiedenen regionalen Verbänden durchgeführt. Die neu gegründete Börse konnte diese unter einen Hut bringen. "Vor dem Zusammenschluss wurden rund 25 Prozent des heimischen Bedarfs abgedeckt, diese Zahl soll binnen drei Jahren auf 50 Prozent gesteigert werden", kündigte der niederösterreichische Agrarlandesrat Josef Plank an, der den Zusammenschluss mitinitiiert hatte. Bisher wurden von den drei Verbänden jährlich etwa 10.000 Lämmer und Kitze an verschiedene Abnehmer vermarktet.
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Angesiedelt ist die neue Plattform unter der Dachorganisation EZG Gut Streitdorf in Herzogenburg, die auch die Schweine- und Rinderbörse in Niederösterreich betreibt.
Besser positionieren
Große Hoffnungen setzt man auf die Kontakte von Streitdorf zu den beiden größten heimischen Lebensmittelhandelsgruppen Rewe und Spar. Einen weiteren Hoffnungsmarkt stellt die inländische Gastronomie dar. Durch gemeinsames Auftreten gegenüber den Abnehmern und zentral organisierte Sammelfahrten für das Schlachtvieh versuchen die Niederösterreicher die Kosten zu optimieren. Denn heimisches Frischfleisch von Lamm und Kitz ist gegenüber britischem um 15 Prozent und gegenüber neuseeländischem sogar um 50 Prozent teurer.
Ein weiterer finanzieller Mühlstein für die heimischen Landwirte ist der teure veterinärmedizinische Tierbeschau.
Die Nachteile am Markt auf Grund der hohen Erzeugerpreise wollen die Niederösterreicher durch Qualität und regionalen Bezug ausgleichen.