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"Niemals mit dem BZÖ"

Von Brigitte Pechar

Politik

Bucher arbeitet an rechtsliberalem Parteiprogramm. | BZÖ bestreitet Abspaltungsgerüchte. | Wien. BZÖ-Obmann Josef Bucher denkt derzeit intensiv über ein Programm für seine Partei nach. Derzeit gibt es gar keines. Schon Mitte Oktober will er dem Vorstand einen Entwurf vorlegen, der sehr stark am FDP-Programm angelehnt sein wird. Dafür hat ihm der gesamte Vorstand diese Woche ein Pouvoir gegeben. Am 26. Oktober soll das Programm öffentlich präsentiert werden.


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Details sind bisher nicht bekannt, allerdings, so heißt es aus der Wiener Zentrale, soll das BZÖ als "rechtsliberale Partei" positioniert werden. Das BZÖ will die Jungen, die Selbständigen und die Leistungsträger einfangen, aber auch den Bereich Law&Order abdecken. 80 Prozent könnten aus dem FDP-Programm kommen, 20 Prozent sollen Law&Order abdecken. Man werde damit zwar keine Volkspartei werden, aber man könnte mehr als eine Million Wähler erreichen, sagte BZÖ-Sprecher Heimo Lepuschitz. Alle Abspaltungsgerüchte seien dagegen ein "kompletter Blödsinn".

Allerdings halten sich Gerüchte hartnäckig, wonach Ewald Stadler, BZÖ-Spitzenkandidat bei der vergangenen EU-Wahl, sehr wohl getrennte Wege mit einer handvoll oranger Abgeordneter sucht.

Auf Unterstützung von der FPÖ darf er aber nicht hoffen. "An das BZÖ wollen wir gar nicht anstreifen", sagt FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. "Das ist eine halbtote Partei. Wir betreiben doch keine politische Nekrophilie", betont Vilimsky. Dass Bucher nun ein an die FDP-angelehntes Programm entwickelt, ist für Vilimsky nicht überraschend: "Bucher ist die kleine Ausgabe von FDP-Chef Guido Westerwelle, ein braver Kleinmanager", sagt er.

FPÖ-Chef Heinz-Christian-Strache selbst weilt gerade in Deutschland. Er konnte daher auch nicht an der Buchpräsentation am Donnerstagabend teilnehmen. In "Endlich Strache!" beschreiben ihn Hannes Vogler und I Stangl satirisch im Jahr 2017 als Bundeskanzler. Das Buch, so Vilimsky, wolle er nicht kommentieren, aber die FPÖ steuere mit Sieben-Meilen-Schritten darauf zu, wenn man die letzte OGM-Umfrage bedenke: SPÖ 26, FPÖ 24 Prozent.