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Rund 21.000 Menschen aus 51 Nationen nahmen am Sonntag an der Gedenkfeier im ehemaligen KZ Mauthausen teil, wo Bundespräsident Heinz Fischer unterstrich, dass das Gelöbnis "Niemals wieder" ein Vermächtnis für die Zukunft sei und Kardinal Christoph Schönborn daran erinnerte, dass der "Kampf gegen die Schatten von gestern" nie gewonnen sei.
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Ein berührender Höhepunkt stand am Anfang der Gedenkfeier auf dem ehemaligen Appellplatz, als amerikanische Befreier des Lagers symbolisch das Lagertor noch einmal öffneten und von Überlebenden umarmt wurden.
An der Veranstaltung nahmen offizielle Delegationen aus 51 Ländern teil. Österreich war u.a. durch den Bundespräsidenten, Bundeskanzler Schüssel, die Zweite Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, Innenministerin Liese Prokop, die Landeshauptleute von Oberösterreich, Wien und Salzburg, Pühringer, Häupl und Burgstaller, VP-Klubobmann Molterer und die Oppositionsführer Gusenbauer und van der Bellen vertreten.
Kardinal Schönborn betonte in seiner vielbeachteten Rede, dass Österreicher in Mauthausen nicht nur unter den Opfern, sondern auch unter den Tätern waren. "Mauthausen war ein Stück Hölle auf Erden" sagte der Kardinal, der daran erinnerte, das neben politisch, religiös und rassisch Verfolgten auch Homosexuelle mit unermesslicher Brutalität behandelt wurden. Auch Christen hätten viel Versagen und Schuld auf sich geladen. "In Mauthausen waren keine Bestien am Werk, sondern Menschen wie wir, mit Frauen und Kindern zuhause, die sie liebten", sagte der Kardinal.
Bundespräsident Fischer betonte in seiner Rede, dass man den Opfern von Mauthausen schuldig sei, für Demokratie und Menschenrechte zu kämpfen. Er dankte den Soldaten der Alliierten für die Befreiung und verwahrte sich gegen Versuche, Menschenrechtsverletzungen nach der NS-Zeit mit den Gräueln der Konzentrationslager aufzurechnen. Die Erinnerung nannte der Bundespräsident ein "Schutzschild gegen das Böse".
Zuvor hatte der ehemalige spanische KZ-Häftling Eusebio Perez daran erinnert, dass es für seine Landsleute nach der Befreiung keine Heimkehr gegeben habe, da das Spanien Francos sie nicht haben wollte. Er unterstrich die Bedeutung der Anwesenheit von Regierungschef Jose Luis Zapatero, der als erster spanischer Premier einen solchen Schritt gesetzt hat. Zapatero hatte am spanischen Mahnmal betont, dass es niemals wieder zum Wahnsinn des Krieges, zu Faschismus und Nazismus kommen darf.