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"Niemand soll durch Tsunami in Not geraten"

Von Brigitte Pechar

Politik

Im Ministerrat sei man übereingekommen, dass "niemand durch diese Katastrophe (Tsunami, Anm.) in Not geraten soll", erklärte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel gestern im Pressefoyer. Darüber hinaus wird im Außenministerium ein internationaler Katastrophenfonds eingerichtet, der mit 100 Mio. Euro dotiert werden soll.


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266 Österreicher und Österreicherinnen seien in der gesamten Region noch vermisst, 180 davon in Sri Lanka und Thailand, erklärte Außenministerin Plassnik: "Wir müssen zwölf bestätigte Todesfälle beklagen."

Mit Hilfs- und Wiederaufbauarbeiten sei bereits begonnen worden, sagte Plassnik. Vizekanzler Hubert Gorbach berichtete von einem spezifischen Projekt: Die Straße zwischen Colombo und Galle sei fast vollständig zerstört worden. Bereits am 20. Jänner würde ein österreichischer Expertenstab dort hin reisen und mit dem Wiederaufbau der Infrastruktur beginnen.

Für die heimgekehrten Opfer der Fluthkatastrophe und Angehörige von vermissten Österreichern und Österreicherinnen beschloss die Regierung gestern ein Sozial- und Rechtspaket. So können Angehörige sofort einen Antrag auf Hinterbliebenenpension stellen (Telefonnummer bei der PVA: 050303), der Krankenversicherungsschutz für Vermisste und deren hinterbliebene Mitversicherte bleibt aufrecht, die Ausstellung von Ersatzdokumenten erfolgt gebührenfrei.

Darüber hinaus werde auch Trauerarbeit geleistet. Am 14. Jänner wird innerhalb des Staatsaktes im Parlament aus Anlass des Gedenkjahres 2005 den Opfern der Flutkatastrophe gedacht. Am 19. Jänner findet eine interreligiöse Trauerfeier statt. Für Angehörige der Opfer organisiert das Außenministerium Verabschiedungsreisen nach Thailand und Sri Lanka, berichtete der Bundeskanzler.

Um bei etwaigen künftigen Katastrophen reagieren zu können, richtet die Regierung im Außenministerium einen internationalen Katastrophenfonds ein, der mit 100 Mio. Euro dotiert wird.

Insgesamt zeigte sich der Bundeskanzler mit dem Handling der Katastrophe durch die Verantwortlichen in Österreich zufrieden. "Ich glaube, dass wir mit gutem Gewissen sagen können, das Menschenmögliche getan zu haben", sagte Schüssel. Zumal er daran erinnerte, dass am Beginn der Meldungen (um 4.32 MEZ) von nur wenigen Toten bzw. Verletzten die Rede gewesen sei.