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"Niemand wird uns aufhalten!"

Von Arian Faal

Politik

Iran verbittet sich Druck von außen. | Neuer Verbalangriff auf Israel. | Natanz/Teheran/Wien. Der Iran bleibt im Atomstreit auf Konfrontationskurs. Hardliner-Präsident Mahmoud Ahmadinejad wusste, dass die Welt am 31. Jahrestag der islamischen Revolution am 11. Februar auf sein Land schauen würde und nutzte das rege internationale Medieninteresse bei seiner Festrede am Freiheitsplatz Teherans, um neue Provokationen in die Fernsehkameras zu posaunen. | Milizen attackieren Oppositionelle mit Tränengas und Schlagstöcken | Analyse: Der nukleare Schrecken geht um Wie gefährlich ist Teherans Bombe? | Dossier Iran


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Trotz UNO-Sanktionen und zunehmender internationaler Isolation erklärte er, dass der Gottesstaat nun fähig zur Urananreicherung im großen Stil sei. Wissenschaftlern sei es gelungen, in der Atomanlage in Natanz Uran auf 20 Prozent anzureichern. Vor zwei Tagen habe man mit dem Verfahren begonnen, und nun seien die ersten Chargen auf 20 Prozent angereichert und an die Wissenschaftler des Landes übergeben worden, sagte der Präsident mit einem schelmischen Lächeln. Iran habe sogar die technischen Möglichkeiten zur Uran-Anreicherung auf mehr als 80 Prozent. Da sein Land diesen Anreicherungsgrad aber nicht benötige, werde dies auch nicht gemacht, versicherte Ahmadinejad.

Dem Westen zum Trotz

Einen Seitenhieb auf den Westen konnte sich der Staatschef nicht verkneifen. Der Westen habe den Iran bei der Anreicherung von Uran behindern wollen, obwohl dies dem islamischen Land zustehe.

Das angereicherte Uran soll offiziell für medizinische Zwecke in einem Forschungsreaktor in Teheran zum Einsatz kommen. Mit einer so hohen Anreicherung käme der Iran aber auch der Produktion von waffentauglichem Uran einen großen Schritt näher, für das eine Anreicherung von etwa 90 Prozent nötig wäre. Laut der Internationalen Atomenergie-Behörde sind die Kapazitäten in Natanz allerdings beschränkt. Es gebe bisher nur eine kleine Produktionslinie, die auf 20 Prozent angereichertes Uran herstellen kann, heißt es in einem IAEO-Bericht.

Ahmadinejad appellierte in seiner Rede an den Nationalstolz der Perser und beschwor erneut die Vernichtung Israels. Während Israel seine anti-palästinensische Politik fortsetze und andere Länder der Region bedrohe, bewege sich das "zionistische Regime" auf sein Ende zu und werde verschwinden, so der Staatschef. Dann pries er die islamische Revolution und verkündete schließlich: "Liebe Freunde, wir sind Atommacht!".

Vor genau einem Jahr hatte er mit einer ähnlichen Erklärung die erstmalige Anreicherung kleiner Uranmengen verkündet. Unterstützend fügte der Chef der iranischen Atomenergie-Organisation, Gholam-Reza Aghazadeh, hinzu, der jetzige Schritt sei das Ergebnis von fünfjährigen "intensiven Forschungsarbeiten und Tests" und verwies darauf, dass die Islamische Republik bereits mit der Massenproduktion von Zentrifugen zur Urananreicherung begonnen habe. Nachsatz: "Niemand wird uns aufhalten!".

Diese Meldung ließ den Westen hellhörig werden und war Wasser auf die Mühlen der Sanktionsmaschinerie gegen Teheran. Allen voran forderte Israel ein rasches Handeln der Staatengemeinschaft, "um "das Schlimmste zu verhindern". Mehrere israelische Politiker machten sich noch am Donnerstag telefonisch im Kreml dafür stark, auch Russland mit an Bord zu neuen Sanktionen gegen den Gottesstaat zu holen. Zu diesem Zweck will Regierungschef Benjamin Netanyahu in der kommenden Woche nach Moskau reisen, wo er am Montag Präsident Dmirti Medwedew trifft. Auch Washington und Frankreich deuteten in einer ersten Reaktion auf die neuen Atom-Ansagen Irans an, dass der nächste Schritt im Streit nur weitere Sanktionen bedeuten könnten. Dagegen stemmt sich bisher jedoch beharrlich die Veto-Macht China.

Neue Drohungen

Ahmadinejad warnte den Westen vor neuem Druck, denn der Iran würde den "Großmächten" standhalten und sich in seinem Atomprogramm nicht bremsen lassen. Auch Parlamentspräsident Ali Larijani erhob seinen Zeigefinger in Richtung Westen. "Mein Land könnte verpflichtet sein, den Atomwaffensperrvertrag aufzukündigen, wenn es weiterem Druck ausgesetzt wird", kündigte er erbost an. Analyse Seite 12