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Nikkei stürzt ab

Von WZ Online

Wirtschaft

Zentralbank weitet Finanzspritze für Japans Markt auf über 130 Milliarden Euro aus. | Tokio. Der Tokioter Aktienmarkt ist am Montag, dem ersten kompletten Handelstag nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami, regelrecht abgestürzt. Der Nikkei-225 Index rasselte 633,94 Punkte oder 6,18 Prozent auf 9.620,49 Zähler nach unten. Der Topix Index schloss mit 846,96 Einheiten und einem Kursrutsch von 68,55 Punkten oder 7,49 Prozent.


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Der Umsatz belief sich auf rund 2.768,64 (Vortag: 2.538,71) Mio. Aktien. 103 Kursgewinnern standen 1.571 -verlierer gegenüber. Unverändert notierten lediglich drei Titel.

"Anleger sind besorgt"

"Die Anleger sind nach dem massiven Erdbeben und dem Tsunami nach wie vor sehr besorgt", berichteten Marktteilnehmer. Steil nach unten ging es für die Titel von Versicherern. So rutschten die Aktien von The Tokio Marine and Fire Insurance um 12,42 Prozent auf 2.200 Yen ab, die von MS&AD Insurance verloren rund neun Prozent auf 1.832 Yen.

Noch übertroffen wurden diese Kursverluste von den Aktien von The Tokyo Electric Power, der Betreiberfirma des Atomkraftwerks Fukushima. Sie rauschten mit einem Abschlag von mehr als 23 Prozent nach unten auf 1.621 Yen.

Starke Verluste für Autobauer

Deutliche Verluste mussten auch die Werte aus der Autobranche hinnehmen, nachdem mehrere Hersteller mitgeteilt hatten, dass bei dem Erdbeben und dem nachfolgenden Tsunami viele der bereits produzierten Autos beschädigt oder zerstört worden seien. Zudem hatten einige Konzerne ihre Produktion teilweise oder komplett eingestellt.

Toyota-Aktien büßten 7,93 Prozent auf 3.310 Yen ein. Der Autobauer hatte mitgeteilt, die Produktion in allen japanischen Werken bis mindestens Mittwoch ruhen zu lassen. Die Anteilsscheine von Honda sackten um 6,50 Prozent auf 3.095 Yen ab. Auch andere Exportwerte mussten Federn lassen: Sony rutschten um 9,12 Prozent auf 2.550 Yen ab, Canon um 5,92 Prozent auf 3.575 Yen.

Gewinne für Bauunternehmen

Zu den ganz wenigen Gewinnern an der Tokioter Börse zählten zum Wochenauftakt die Aktien aus der Baubranche angesichts der großflächig zerstörten Infrastruktur des Landes. Die Aktien von Daiwa House Industry kletterten um 12,14 Prozent auf 1.099 Yen, die von Sekisui House stiegen um 9,45 Prozent auf 869 Yen.

Zentralbank erweitert Finanzspritze

Die japanische Zentralbank kündigte eine drastische Notmaßnahme zur Beruhigung der Finanzmärkte an. Sie will die Rekordsumme von insgesamt 15 Billionen Yen (mehr als 130 Milliarden Euro) in den Geldmarkt pumpen. Von der Finanzspritze stünden zwölf Billionen Yen sofort zur Verfügung, weitere drei Billionen Yen sollten am Mittwoch folgen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. In der Früh hatte die Notenbank bereits sieben Billionen Yen der Gesamtsumme bereitgestellt. Der Yen verlor kräftig gegenüber dem US-Dollar, zuletzt wurde die US-Währung mit 82,135 Yen gehandelt. Im frühen asiatischen Handel hatte der Wechselkurs für einen Dollar noch bei 80,735 Yen gelegen. (APA/dpa-AFX)

+++ Milliarden für Japans Markt