Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Was wohl Manolo Blahnik dazu sagen würde, wenn er wüsste, in welche Gesellschaft er da wieder unverhofft geraten ist. Ohne gleich zu viel zu verraten, aber es geht um Parasiten. Viele Errungenschaften wurden der TV-Serie "Sex & the City" schon zugeschrieben im Lauf der Zeit. Das Comeback der Brosche, zum Beispiel. Oder die Tatsache, dass mit weiblichem Sexualverhalten plötzlich im Fernsehen so freizügig umgegangen wurde. Oder auch das Klischee, dass freischaffende Kolumnen-Autoren Unmengen verdienen und sich permanent mit Luxusmarken einkleiden. Und da wären wir wieder bei Manolo Blahnik. Den Namen kannte vor "Sex & the City" wohl kaum eine Nicht-Moderedakteurin. Danach war er der Inbegriff für Stiletto-Fetisch für Anfänger. Bisher allerdings nicht bekannt war, was Carrie, Miranda, Charlotte und vor allem wohl Samantha für die Weltgesundheit erreicht haben. Sie haben nämlich die Filzlaus fast vollständig ausgerottet. Britische Forscher konnten den Rückgang der Filzlausplage genau datieren: Und zwar bei der Ausstrahlung jener Folge, in der Carrie zu einem Brazilian Waxing geht. Was auf Filzläusisch bedeutet, dass reichlich martialisch ihr gesamter Lebensraum annihiliert wird.
Sehr verdienstvoll. Vielleicht könnten sich andere Serien ein Beispiel nehmen. Folgende Parasiten wären zum Beispiel noch zu haben: Bandwurm, Zecke, Milbe. Wenn es lieber ein klingenderer Name sein soll: Teufelszwirn. Fürs Erste wäre es aber schon hilfreich genug, wenn sich irgendjemand der Gelse annehmen könnte. Und wenn sie nur in Cosmopolitan ertränkt wird.