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Die neue Verordnung für Ökostromanlagen sorgt für Unmut. Niederösterreichs Landesrat Josef Plank will dem Entwurf nicht zustimmen, weil die Windkraft darin benachteiligt wurde.
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Die IG Windkraft läuft gegen die neue Verordnung für Ökostromanlagen Sturm. Denn darin wird die Frist für die Errichtung für Kleinwasserkraft- und Biomasse-Anlagen verlängert, die Windkraft jedoch "vergessen". Damit so IG-Sprecher Stefan Hantsch seien 50 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 120 Mio. Euro gefährdet.
Auch Niederösterreichs Umweltlandesrat Josef Plank hält es für nicht tragbar, dass die Windmühlen schlechter gestellt werden: "Alle Ökostromanlagen müssen gleich behandelt werden," betont er im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" . Heute, Dienstag, wollen die Niederösterreicher bei einer Sitzung des Ökostrombeirates gegen den Entwurf, der laut Plank sachlich nicht gerechtfertigt ist, Einspruch erheben. Er ist zuversichtlich, dass die Länder akkordiert vorgehen werden, denn aus Wien und Oberösterreich gibt es ebenfalls Zeichen des Widerstandes. Das brächte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein in eine unangenehme Situation, da er auf die Zustimmung der Länder und des Umweltministeriums angewiesen ist.
Plank fordert außerdem ein neues Ökostromgesetz damit die Branche endlich Planungssicherheit hat. "Kontinuität ist gefragt. Es wäre schade, wenn diese Exporttechnologie zum Erliegen kommt."
Kein attraktiver Standort
Für heimische Windkraftbetreiber ist Österreich längst kein attraktiver Standort mehr. Neue Anlagen werden kaum noch genehmigt oder die Genehmigungen würden durch die Behörden verzögert, beklagt die IG Windkraft.
"Wir haben unsere heimischen Projekte auf Sparflamme gestellt", erklärt Andreas Pasielak, Vorstand der WEB Windenergie. Der private Windkraftpionier expandiert deshalb nach Tschechien und Frankreich. Dort sei die Windkraftförderung mit etwa 8,4 Cent pro Kilowattstunde weit höher als in Österreich (7,8 Cent). In Tschechien hat die WEB bereits 72 Standorte mit je 2 Megawatt (MW) genehmigt, mit den Franzosen laufen soeben die Gespräche über 5 größere Windparks mit je 12 MW Leistung. In Österreich betreibt die WEB 75 Anlagen, weitere Investitionen wird es nicht geben.