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In einem einstöckigen Gebäude in der Rappgasse 7 in Wien-Floridsdorf plant die Atib, die türkisch-islamischen Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich, bauliche Veränderungen. Auf 1800 Quadratmetern Nutzfläche sind dann bis zu 1500 Menschen zu erwarten. Die daraus resultierende Verkehrslawine und Lärmbelästigung kann man sich ausmalen. Die Wohnqualität wird rasant sinken.
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Deshalb hat sich in Floridsdorf eine Bürgerinitiative gebildet, die sich gegen diesen Ausbau engagiert und sehr berechtigt darauf hinweist, dass das Wohngebiet im Bereich Prager Straße, Koloniestraße und Umgebung solche Menschenmassen nicht aufnehmen kann.
Die FPÖ steht voll und ganz auf der Seite der Bürgerinitiative. Nach der Moschee in der Dammstraße soll hier das nächste vom türkischen Staat gesteuerte islamische Megazentrum entstehen. Geplant sind in den Räumlichkeiten in der Rappgasse unter anderem ein Supermarkt, vier Seminarräume, eine Koranschule und ein Kindergarten.
In Österreich gibt es rund 60 Atib-Gemeinden, die im Dachverband Atib Union, 1990 gegründet, zusammengefasst werden. Jede Gemeinde ist in sich als Verein organisiert. Ziel der Bewegung sind die Verbreitung des Koran und damit des Islam sowie die Aufrechterhaltung islamischer und türkischer Werte unter türkischen Emigranten im Westen. Dazu dienen vor allem Koranschulen.
Die Atib-Gemeinschaften werden inhaltlich durch den Sozialattaché der türkischen Botschaft in Wien kontrolliert. Für organisatorische Fragen in der Gemeinschaft sind in den Bundesländern die türkischen Generalkonsulate zuständig. Der jeweilige Religionsbedienstete wird von der Türkei entsandt und bezahlt. Er ist Inhaber eines türkischen Dienstpasses und Botschaftsangehöriger.
Integration ist dort nicht erwünscht und auch gar nicht möglich. Hier werden schließlich Vielzweckbauten errichtet, wo die Zuwanderer den ganzen Tag unter sich sind und nicht Deutsch zu reden brauchen, wo es keinerlei Kontakte zur sonstigen Bevölkerung gibt. Inhaltlich wird ein Gedankengut verbreitet, das Elemente des traditionellen Islam und des türkischen Nationalismus enthält. Da Atib ein Teil der türkischen Staatsgewalt ist, unterscheidet sie sich grundlegend von Organisationen, die etwa demokratisch durch hier lebende Türken gegründet werden. Ein Teil der Moscheen und Gebetshäuser in Österreich gehört der im Grundbuch eingetragenen Atib und damit letztlich dem türkischen Staat.
Was hier geschieht, ist die bewusste und ganz gezielte Schaffung von Parallel- und Gegengesellschaften. Aber das alles ist Rot, Schwarz und Grün offenbar völlig egal oder wird von ihnen sogar gefördert. Die volle Solidarität der FPÖ hingegen gilt den Bürgerinitiativen und der für den 18. Juni geplanten Demonstration.
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