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Um einmal Klartext zu sprechen: Der ORF sollte die Enttäuschung und das Unverständnis seiner Zuseher über seinen neuen Sportkanal ORFsport+ ernst nehmen. Denn die Programmierung dieses Senders wird zunehmend so absurd, dass man sich schon die Frage erlauben muss, ob dort das soeben erhöhte Gebührengeld bestens angelegt ist. Am Dienstag stand im Hauptabend dieses Senders etwa eine Übertragung der Skiweltmeisterschaft am Programm. Klassisch, würde man meinen. Allerdings war die Übertragung aus 1989! Diese Absurdität ist auf dem Sender keine Seltenheit, denn es werden ständig Sportereignisse aus der Vorzeit übertragen. Grund dafür ist auch, dass der ORF laut Gesetz dort gar keinen für breite Schichten der Bevölkerung interessanten Sport zeigen darf. Diese absurde Regelung war ein Zugeständnis der Politik an die privaten Medien.
Doch so, wie es der ORF nun macht, geht es auch nicht. Entweder man widmet sich, wie von Gesetzgeber intendiert, dem Randsport, dann aber bitte ordentlich und auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit. Denn es kann ja nicht sein, dass man im Hauptabend angewandte Zuschauervertreibung sendet. ORFIII hingegen zeigt derzeit eindrucksvoll, dass ein öffentlich-rechtlicher Spartensender ein Gewinn sein kann, wenn man bereit ist, zu investieren. In der derzeitigen Form wäre es besser, den Sportkanal wegen Sinnlosigkeit einzustellen. Oder dort Sport zu zeigen, den auch jemand sehen will.