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Fernsehen und Sport bilden eine erfolgreiche Symbiose. Die Zuseher merken es anhand der zahlreichen Sportübertragungen, die TV-Sender an den tollen Einschaltquoten. Die alpine Ski-WM in St. Anton ist bereits Vergangenheit und der ORF - und mit ihm seine Zuseher - sind schon im nächsten Ski-WM-Fieber. Diesmal sind die Helden allerdings auf den Loipen und den Sprungschanzen von Lahti zu finden. Für den Zuseher vollzieht sich dabei eine doch merkliche Umstellung. Die TV-Qualität bei den Nordischen steht jener der Alpinen deutlich nach. Wenn es auf Laufzeiten ankommt, ist Geduld gefragt. Die Zwischenzeiten tröpfeln langsam dahin, manche Läufer werden von der Bildregie schlicht ausgelassen, da sich einfach auf den verschiedenen Loipenbereichen zu viel abspielt.
Diese in der Tradition des Sports liegende Schwäche der Nordischen konnten auch die besten Fernsehanstalten nicht wettmachen. Deswegen wurden neue Bewerbe erfunden, die sich besser und spannender in die Wohnzimmer aller Welt übertragen lassen. Verfolgungsrennen, Sprint und Staffel ziehen auch den verwöhntesten Sport-Zuschauer in ihren Bann. Die nordische Ski-WM mausert sich langsam zum Zuschauermagneten. Am Bildschirm werden die sonst eher im Schatten der Alpinen befindlichen Sportler plötzlich zwei Wochen lang zu ebenbürtigen Kontrahenten. Schade nur, dass bei den normalen Weltcup-Bewerben der ORF meist nicht zur Stelle ist.