Die nordkoreanische Führung hat Gerüchte über eine schwere Erkrankung von Machthaber Kim Jong Il zurückgewiesen. "Es gibt kein Problem", sagte Kims Stellvertreter Kim Yong Nam am Mittwoch der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo in Pjöngjang. Ein hochrangiger Diplomat der kommunistischen Regierung sagte über die Spekulationen: "Wir betrachten solche Berichte nicht nur als wertlos, sondern als Verschwörung."
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Die Gerüchte waren aufgekommen, weil Kim am Dienstag nicht die Militärparade zum 60. Gründungstag des Landes abnahm. In der südkoreanischen Presse kursierten daraufhin Meldungen, der 66-Jährige sei im vergangenen Monat kollabiert. Nach Einschätzung einer westlichen Geheimdienst-Mitarbeiterin könnte Kim einen Schlaganfall erlitten haben.
Kim Gesundheitszustand ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse in Nordkorea. Bekannt ist, dass er übergewichtig ist sowie an Diabetes und Herzbeschwerden leidet. Weil sich Nordkorea extrem abschottet, werden die öffentlichen Auftritte führender Politiker oft als Indikatoren für die Verhältnisse hinter den Kulissen gewertet. Nordkorea-Experten warnten aber davor, vorschnelle Schlüsse aus der Abwesenheit Kims zu ziehen. Er könne monatelang von der Bildfläche verschwinden, um dann plötzlich wieder bei zu Besuchen in Betrieben, auf Farmen oder Militärstützpunkten aufzutauchen. (APA / Reuters)