Nordkorea ist offenbar zu Verhandlungen über sein umstrittenes Atomprogramm bereit. Der stellvertretende Machthaber des Landes, Kim Yong Nam, habe gegenüber dem früheren US-Präsidenten Jimmy Carter die Bereitschaft des Landes "zur Wiederaufnahme der Sechs-Nationen-Gespräche" sowie zur Befreiung der koreanischen Halbinsel von Atomwaffen ausgedrückt, berichtete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.
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Carter hatte zuvor die Freilassung eines in Nordkorea zu acht Jahren Arbeitslager verurteilten US-Bürgers erreicht.
Die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldete, Carter habe Pjöngjang verlassen. Der frühere US-Präsident habe sich für das Vorgehen des seit Jänner inhaftierten Amerikaners Aijalon Mahli Gomes entschuldigt. Der 31-Jährige war wegen illegaler Einreise im April zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Gomes werde am heutigen Freitag zusammen mit Carter in die USA zurückkehren, erklärte die Sprecherin des Carter-Centers, Deanna Congileo, am späten Donnerstagabend in Atlanta.
Die USA und Nordkorea unterhalten keine diplomatischen Beziehungen; Schweden vertritt die Interessen Washingtons in dem kommunistischen Staat.
Die im August 2003 aufgenommenen Gespräche über das Atomprogramm Pjöngjangs, an denen neben Nordkorea und China auch Südkorea, Japan, Russland und die USA teilnehmen, liegen seit April 2009 auf Eis. Damals war Nordkorea nach einem zweiten Atombombentest aus den Verhandlungen ausgestiegen.