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Symposium zum Fall des Eisernen Vorhangs 1989. | Wien. Ein "Triumph des Unerwarteten" sei es gewesen, zitierte Österreichs Außenminister Michael Spindelegger den Gelehrten George Steiner, als der Eiserne Vorhang plötzlich in sich zusammengebrochen sei: Am Donnerstag versammelten sich in der Hofburg unter dem Motto "Europa. 1989 geteilt 2009 geeint" Politiker und Zeitzeugen zu einem Symposium, um den 20. Jahrestag des Ereignisses zu begehen.
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Viele Teilnehmer - auch die polnische Polit-Legende Wladyslaw Bartoszewski war erschienen - widmeten sich in ihren Reden sehr persönlichen Erinnerungen an die Zeit vor der Wende. Außenminister Spindelegger etwa erzählte von seinen Jahren als junger Bediensteter im Grenzort Gmünd, wo nicht nur häufig Schüsse zu hören gewesen seien, sondern auch ein nach einem Unfall verletzter Österreicher nicht geborgen werden konnte, weil tschechoslowakische Grenzsoldaten ihn wegen Spionageverdachts festnahmen und verhörten.
Bundespräsident Heinz Fischer erwähnte in seiner Rede ebenfalls Kindheits- und Jugenderlebnisse - Bombengriffe 1945, Besatzung durch die Alliierten und den Ungarn-Aufstand 1956. Er erinnerte, dass es leichter sei, eine Diktatur zu stürzen als eine funktionierende Demokratie aufzubauen. Gleichzeitig verwies Fischer auf künftige Herausforderungen, die zu bestehen seien.
Auf die Gefahr eines neuen Rechtsextremismus, Nationalismus und Chauvinismus in Europa wurde wiederholt im Rahmen einer Diskussion hingewiesen, an der unter anderem der ungarische Außenminister Peter Balasz und sein slowakischer Amtskollege Miroslav Lajcak teilnahmen.