FMA-Vorstand Kurt Pribil als Überraschungskandidat.
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Wien. Am Montag ist die Bewerbungsfrist für das vierköpfige Direktorium der Nationalbank abgelaufen. Nicht nur Gouverneur Ewald Nowotny, sondern auch seine drei Direktoriumskollegen Wolfgang Duchatczek (Vize) sowie Andreas Ittner und Peter Zöllner bemühen sich dem Vernehmen nach um eine Wiederbestellung ab Mai. Nowotny und Zöllner, beide werden der SPÖ zugeordnet, dürften fix sein, Duchatczek werden eher geringe Chancen eingeräumt. Aus dem Bestechungs-Skandal rund um die Banknoten-Druckerei läuft noch ein Verfahren gegen ihn. Duchatczek hat mit der Sache nichts zu tun, war aber Aufsichtsrats-Chef.
Der ebenfalls als ÖVP-nah geltende Ittner, zuständig für die Bankenaufsicht, soll bei Raiffeisen kritisch gesehen werden. Wird er erneut bestellt, könnte er die Aufsichtsagenden verlieren. Denn unter den Bewerbern soll sich auch Kurt Pribil befinden. Wolfgang Schüssels früherer Sekretär ist seit 2001 Vorstand der Finanzmarktaufsicht (FMA). "Wenn er sich beworben hat, dürfte die ÖVP jemand anderen in der Bankenaufsicht wollen", sagte ein anonymer Banker.
Wechselt Pribil in die Notenbank, könnte der Raiffeisen-Manager Michael Höllerer in die FMA wechseln. Höllerer war bis Sommer 2012 im Kabinett von Finanzministerin Maria Fekter und verhandelte dort die Banken-Hilfspakete. Danach kehrte er zur RZB zurück. Als Kandidatin für die Notenbank wird auch Martha Oberndorfer, Leiterin der Bundesfinanzierungsagentur, genannt Der Generalrat unter Präsident Claus Raidl unterbreitet der Regierung aus den Bewerbungen pro Funktion Dreier-Vorschläge. Die Regierung muss sich aber nicht an die Reihung halten.