Studieren und trotzdem keine Ebbe im Börserl. Dafür sind Studienbeihilfen und Stipendien da. Auch wenn es oft mit einem bürokratischen Aufwand und etlichen Bedingungen verknüpft ist, zahlt es sich aus, etwa Studienbeihilfe zu beantragen, um die Lebenskosten zu finanzieren. Für Forschungsprojekte, herausragende Studienleistungen und speziell für Auslandsaufenthalte gibt es eigene Geldtöpfe.
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Einfach probieren, rät Patrice Fuchs, Vorsitzende der ÖH, allen Studierenden. "Es gibt viele, die bedürftig sind, aber einfach keine Studienbeihilfe beantragen", betont sie im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Derzeit erhalten "bedürftige" Studierende (abhängig u.a. vom Einkommen der Eltern und von der Wohnsituation) wenn sie einen "guten Studienerfolg" nachweisen können, eine staatliche Beihilfe. Die Höhe kann auf der Homepage der ÖH mit einem speziellen Rechner ermittelt werden. Dieser wird auf dem Stand der Studierendenvertretung bei der BeSt (A01) vorgestellt werden, verrät Fuchs.
Achtung, Löcher!
Anspruch auf Studienbeihilfe haben alle, die in Österreich an einer Universität, einer Fachhochschule, Akademie oder Privatuniversität als ordentliche Hörer studieren oder für die Studienberechtigungsprüfung zugelassen sind, sofern das Studium vor dem 30. Lebensjahr begonnen wurde.
"Leicht wird es den Studierenden nicht gemacht", betont Fuchs im Interview. Der bürokratische Aufwand, um an das Geld zu kommen, sei sehr groß. Wenn die geforderten Nachweise nicht erbracht werden, kann es im schlimmsten Fall auch zur Rückforderung der Studienbeihilfe kommen. Häufiger jedoch erhält der betreffende Studierende einfach im nächsten Studienjahr keine Zuschüsse mehr - "was schlimm genug ist", so Fuchs. Weitere Zuschüsse durch die Studienbeihilfestellen gibt es für Selbsterhalter und bei hohen Fahrtkosten. Aufpassen müssen Beihilfenbezieher bei den Zuverdienstgrenzen - auch in den Ferien. Juristische Informationen zum Thema gibt es u.a. auf http://www.jugendinfowien.at .
Obwohl es immer Lücken in staatlichen Stipendiensystemen geben wird, könnten einige Löcher in der derzeitigen Vergabe, leicht gestopft werden, ist Fuchs überzeugt. So sei zum Beispiel eine Indexanpassung schon längst fällig. Ein weiterer großer Kritikpunkt der ÖH ist der Umstand, dass Studienbeihilfebezieherinnen und -bezieher zwar die Studiengebühren zurückerstattet bekommen, sie aber zunächst vorschießen müssen. "Man sollte sie gleich davon befreien", schlägt Fuchs vor.
Ab ins Ausland
Neben der Studienbeihilfe gibt es jedoch noch viele andere - meist projektbezogene - (Privat-) Stipendientöpfe, die von Studierenden angezapft werden können. Informationen über solche Zuschüsse gibt es leider selten gebündelt, nur auf der Homepage des Bildungsministeriums, findet sich eine detaillierte Auflistung von Privatstipendien und anderen Forschungsförderungen. Meistens hängen an den Unis Informationsblätter über das jeweilige Stipendium aus, bestätigt auch die ÖH. Je nach Uni verschieden ist auch die Vergabe von Leistungsstipendien für herausragende Studienleistungen.
Zu den sehr häufig genutzten Stipendien zählen jene der Europäischen Union für Auslandssemester. Darunter fällt das Erasmus-Programm, das an vielen Universitäten angeboten wird. Es beinhaltet die meisten Europäischen Länder, inklusive der neuen EU-Beitrittskandidaten. Zahlreiche Alternativen bietet die Stipendiendatenbank des Österreichischen Austauschdienstes (ÖAD).
Informationen über die Studienbeihilfe und andere Zuschüsse gibt es bei den Stipendienstellen und bei den Sozialreferaten der ÖH an den Hochschulen. Per e-mail kann eine Sozialbroschüre mit detaillierten Informationen bestellt werden: oeh@oeh.ac.at.
http://www.oeh.ac.at
http://www.stipendium.at
http://www.oead.ac.at
http://www.erasmus.at
http://www.bmbwk.ac.at