Rechtzeitig zum 25. Geburtstag liefert Johann Grafs Novomatic-Gruppe Jubelzahlen ab: Der Glücksspielkonzern, nach eigenen Angaben unter den Top Ten der Welt und den Top 3 seiner Art in Europa, steigerte das Betriebsergebnis (EBIT) 2004 um fast zwei Drittel auf 108,1 Mio. Euro. Für heuer sagt Vorstandschef Franz Wohlfahrt "vorsichtig" ein weiteres Wachstum "im zweistelligen Prozentbereich" voraus.
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Die "Novomatic Group of Companies", zu der außer der österreichischen Novomatic AG Holding noch die Schweizer Töchter ACE und C.S.C. gehören, steigerte den Umsatz um 58% auf insgesamt 659,3 (2003: 418,4) Mio. Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) kletterte um 54% auf 106,5 Mio. Euro - "das beste Konzernergebnis in der 25-jährigen Unternehmensgeschichte", so Wohlfahrt. Die Umsatzzuwächse seien zu zwei Drittel auf Akquisitionen - so wurde etwa erstmals die 2003 erworbene deutsche NSM-Löwen Entertainment mit 93 Mio Euro konsolidiert - und zu einem Drittel auf organisches Wachstum zurückzuführen.
Und das Wachstum von Novomatic soll rasant weitergehen: Für das laufende Jahr 2005 stellte Wohlfahrt "Zuwächse im zweistelligen Bereich" in Aussicht. Strategisch werde sich Novomatic weiter auf bestehende und künftige EU-Länder konzentrieren, bereits in den nächsten Monaten will man etwa in der Ukraine aktiv werden. Daneben soll aber auch die Stellung in den USA ausgebaut weden. Mit einem Eigenkapital von 117,1 (88,1) Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote von 44% sieht sich das Unternehmen "gut aufgestellt für künftige Projekte". Novomatic sei bereit für "schnelle zielgerichtet Akquisitionen in alle Richtungen", sagte Wohlfahrt.
Von einem Engagement im asiatischen Raum nimmt man derzeit aber ebenso vorerst noch Abstand wie vor Internet-Gaming: Da wie dort seien die regulatorischen Rahmenbedingungen noch nicht zufrieden stellend.
Als Erfolgsgeheimis sieht man bei Novomatic neben der vertikalen Integration - "wir können von der Spielentwicklung, über den Gerätebau bis zum Betreiben von Casinos und Spielhallen alles anbieten" - vor allem die Innovationskraft: Gut 10% beträgt im Unternehmen die Forschungsquote, für Gumpoldskirchen werden laufend Programmierer und Entwicklungsingenieure gesucht.
Die Novomatic-Gruppe betreibt 34 Spielbanken, 281 elektronische Casinos - darunter das neu eröffnete Casino Admiral Prater in Wien, mit 290 Spielautomaten auf 2.700 Quadratmetern das größte Wettcasino Europas. Insgesamt werden 17.500 Glücksspielgeräte gemanagt. Dazu kommen 117 Wettfilialen. Außer am Hauptsitz Gumpoldskirchen betreibt das Unternehmen noch Produktionsstandorte in Tschechien, Deutschland und Wales. Ein technologisches Zentrum befindet sich, angebunden an die Universität Krakau, im polnischen Zabierzow. Die Gruppe beschäftigt derzeit gut 4.500 Mitarbeiter weltweit, bei der Novomatic AG sind es 2.740 (1.950).
Dass das vollständig im Privatbesitz des Firmengründers Johann Graf stehende Unternehmen am Donnerstag erstmals in seiner Geschichte detaillierte Ergebnisziffern veröffentlichte, führte zu Spekulationen über einen möglichen Börsengang. Aber: "Ein Börsegang (IPO) ist zur Zeit kein Thema", der Eigentümer habe keine Signale in diese Richtung gesetzt, erklärte Wohlfahrt. Vielmehr habe Novomatic nun eine Größe erreicht, "die es geboten erscheinen lässt, sich durch entsprechendes Reporting auch der Öffentlichkeit gegenüber weiter zu öffnen", sagte Wohlfahrt.
Der Wettanbieter Admiral Sportwetten, an dem der Novomatic-Konzern nach dem Auskauf einer 10%-Aktionärsgruppe um den Investor Kurt Berger nun mehr als 75% hält, soll dagegen an der Wiener Börse bleiben.