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Novomatic tippt in der Zukunft auf Stiefelstaat

Von Konstanze Walther aus Großbritannien

Wirtschaft

Automatenkonzern will 100 Millionen in Italien investieren. | Video-Lotterie- Terminals als Trend. | London. Für den Spieler ist es, als ob er auf einem normalen Glücksspielautomaten spielt, die meisten Staaten machen hingegen einen Unterschied. Die Rede ist von Video-Lotterie-Terminals, kurz VLT, der nächste große Trend am Glücksspielmarkt. Die VLTs sehen aus wie normale Automaten, leuchten und flackern genauso - sie sind aber an einen gemeinschaftlichen Server angeschlossen und gelten damit rechtlich als Lotterie-Spiel: Denn der Zufallsgenerator ist nicht im einzelnen Automaten, sondern zentralisiert.


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Lizenz in Österreich

In Österreich dürfen demnach nur die Casinos Austria - Inhaber der Lizenz der Österreichischen Lotterien - solche VLTs betreiben. An die 900 Video-Lotterie-Terminals sind an zwölf österreichischen Standorten aufgestellt.

Abgesehen vom heimischen Markt, der Novomatic bei den VLT-Terminals gesetzlich bisher verschlossen geblieben ist (die Casino- und Lotteriekonzessionen laufen 2012 beziehungsweise 2015 aus, Anm.), konzentriert sich der Gumpoldskirchener Konzern nun darauf, die anderen europäischen Märkte - vor allem im Osten und Süden -, mit VLT-Terminals zu versorgen.

"Videolotterie ist die Zukunft", meint Franz Wohlfahrt, Novomatic-Generaldirektor. In der Slowakei und in Tschechien betreibt die Novomatic bereits 5000 VLTs. "Wenn alle vernetzt sind, ist es auch leichter, die Illegalität im Zaum zu halten." Das Unternehmen aus Gumpoldskirchen will sich 2010 vor allem auf Italien konzentrieren. Mit diesem Jahr ist die gesetzliche Situation für VLTs geklärt: Das Aufstellen ist, innerhalb einer Kooperation mit einem Lotto-Konzessionär, erlaubt.

100 Millionen Euro will der Glücksspielkonzern im Nachbarland investieren und bis zu 14000 VLTs aufstellen. "Wir glauben, dort einen signifikanten Marktanteil bekommen zu können", so Wohlfahrt am Rande der europäischen Glücksspielmesse in London. Das Geld dafür nimmt die Novomatic zum Gutteil aus der 200-Millionen-Euro-Anleihe, die das Unternehmen im Jänner begeben hat.

Mit allen zehn italienischen Lotterie-Konzessionären ist Novomatic in Verhandlungen, mit einigen seien die Kooperationen schon fixiert worden.

100 Automaten-Casinos

Insgesamt sind 50.000 Video-Lotterie-Terminals in Italien mit der neuen Gesetzgebung erlaubt. Bisher ist die Novomatic nur mit ein paar Tausend Automaten in Italien präsent. Bis zu 100 Automaten-Casinos sollen in den nächsten Jahren in Italien entstehen, einem Land, das bereits über 300.000 aufgestellte Automaten verfügt. Zum Vergleich: in Deutschland sind es nur 225.000, in Spanien 250.000 Geräte.