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Die SPÖ-Spitze, allen voran Bundeskanzler Viktor Klima, verabschiedete gestern ihren langjährigen Wirtschaftssprecher und Nationalratsabgeordneten mit einem "Abend für Ewald Nowotny".
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Ab 1. September übersiedelt Nowotny als Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) nach Luxemburg. Klima bekräftigte am Montag abend im Renner Institut, daß sich Österreich für Nowotny
als Nachfolger für den im Herbst aus dieser Funktion ausscheidenden EIB-Präsidenten Brian Unwin stark machen werde. Die Entscheidung über die Führungsposition in der EU-"Hausbank" soll Mitte Juli
fallen. "Wir werden darum kämpfen, daß Nowotny Präsident der EIB wird", betonte der Bundeskanzler. Nach dem Motto "Wirtschaftspolitik ist möglich, wenn man nur will" sei Nowotny immer pragmatisch an
die Dinge herangegangen, betonte Klima in seiner Laudatio auf den mit Ende der Legislaturperiode aus dem Nationalrat scheidenden SPÖ-Finanzsprecher.
Er habe immer einen ökonomischen Pragmatismus gepflegt, betonte Nowotny: Es gebe einen breiten Bereich in der Politik, wo es um Verteilung gehe und da müsse man "wissen, für wen man Politik macht".
In diesem Sinn habe er auch den Begriff einer "solidarischen Leistungsgesellschaft" geprägt. Eine moderne Volkswirtschaft sei eine Hochleistungsgesellschaft, Wohlstand müsse immer wieder neu
erarbeitet werden. Eine humane Gesellschaft brauche Solidarität, die nur durch einen starken Staat gesichert werden könne. Bei der EIB gehe es wieder darum: Die Wachstumschancen in Europa müßten
gesteigert und Solidarität gestärkt werden.