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Positiv ernüchternd war am Sonntag Paul Lendvais TV-Europastudio mit einer hochkarätigen internationalen Runde. Die Befunde der sachlichen Diskussion: Das Krisengerede nach dem irischen Nein sollte durch eine Phase der Besinnung ersetzt werden; die Europäer hätten noch nie so gut und friedlich gelebt wie jetzt; die Medien in Europa seien "provinziell", weil sie fast nur nationale Befindlichkeiten bedienten; Schuld an der schlechten EU-Stimmung der Bürger sei der Missbrauch der EU durch die nationalen Regierungen für ihre innenpolitischen Zwecke; diese hätten sich daher in der Öffentlichkeit kaum für den Reformvertrag eingesetzt. Es fiel der Satz: "Die Regierungen haben das Ansehen der EU ruiniert." Von Gusenbauers salamitaktischen Selbstverstümmelungsaktionen brauchte gar nicht die Rede zu sein.