Das Deutsche Historische Institut (DHI) in Rom hat damit begonnen, die Nuntiaturberichte aus dem nationalsozialistischen Deutschland im Internet zu veröffentlichen. Bereits verfügbar ist der erste Jahrgang mit den Berliner Berichten des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo aus dem Jahr 1933.
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Für die aufwendige Edition arbeitet das DHI mit dem Vatikanischen Geheimarchiv und der Bonner Kommission für Zeitgeschichte zusammen.
Die Berichte des päpstlichen Gesandten gelten als eine der wichtigsten Quellen für das Verhältnis von römisch-katholischer Kirche, Papsttum und Nationalsozialismus. Die Akten aus dem Pontifikat von Papst Pius XI. (1922-1939) wurden erst 2003 freigegeben. "Die Edition der Berichte Cesare Orsenigos wird den Kenntnisstand über das Verhältnis von katholischer Kirche und NS-Regime in vielen Details bereichern", erklärte DHI-Direktor Michael Matheus.
Die Edition zum Jahr 1933 enthält rund 200 Dokumente, darunter auch Anweisungen des Vatikans an den Nuntius. Im nächsten Jahr soll die Edition zunächst um die Jahrgänge 1930-1932 ergänzt werden, ehe es dann mit 1934 weitergeht. (APA)
Orsenigo-Berichte