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Frauen in Führungspositionen sind deutlich in der Überzahl. Über viele Bereiche lässt sich dieser Satz nicht sagen, bei den Bundesmuseen entspricht er nun erstmals der Realität. Mit der Bestellung von Karola Kraus als neue Mumok-Chefin sind fünf der acht Bundesmuseen in weiblicher Hand. Auch wenn Kulturministerin Claudia Schmied betont, ihre Personalentscheidungen nicht nach einer Quotenregelungen zu treffen, sondern darauf bedacht ist, die beste Lösung zu finden, ist es erfreulich, dass diese zuletzt genauso oft weiblich wie männlich war.
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Kraus hat zwar noch keine Erfahrung mit enzyklopädisch staatlichem Sammeln von Kunst, ihr Zugang ist von der leidenschaftlichen Sammlertätigkeit ihrer Eltern geprägt. Doch mit ihr betritt eine Netzwerkerin mit internationalen Kontakten zu Künstlern und Häusern Wiener Boden. Dass sich Kraus’ Fähigkeit zur Verknüpfung auch in der Wiener Museumslandschaft wird entfalten können, ist wünschenswert. Denn hier kommt momentan Konkurrenz klar vor Kongruenz. Aus der von Schmied ins Leben gerufenen Direktorenkonferenz hört man eher das Schlagwort Abgrenzung statt den Willen zur Abstimmung. Schmied hat im März ihren Museumsfahrplan präsentiert: Er beinhaltet die Zuteilung dringend nötiger Gelder. Die ebenso nötige Klärung inhaltlicher Kompetenzen blieb bisher jedoch aus.