Zum Hauptinhalt springen

Nur die Verpackung glänzt golden

Von Tamara Arthofer

Kommentare
Tamara Arthofer

Bunt, Offen, Dynamisch - das soll also das neue Dunkel, Verschlossen und Starr sein, zumindest wenn es nach dem nord- und mittelamerikanischen Fußballverband Concacaf geht. Der wurde nämlich im Zuge des Korruptionsskandals im Weltverband Fifa vor vier Jahren als Hort allen Schreckens ausgemacht. Mit dem Gold Cup, der am Samstag in Pasadena startet, soll der Imagewandel, dem man sich unterzogen haben will, für alle Welt sichtbar werden. Dazu hat man sich mit dem Kanadier Victor Montagliani einen neuen Chef und dem Gold Cup ein reformiertes Antlitz verpasst. Erstmals umfasst er 16 (statt bisher zwölf) Mannschaften, womit nun auch ansonsten eher unbekannte Teams wie jenes von Martinique, Bermuda, Curaçao und Guyana auf der internationalen Fußball-Landkarte ihre Fähnchen aufpinnen können. Das hat seinen Reiz, schließlich schrieben auch bei Weltmeisterschaften bisweilen die Außenseiter die schönsten Geschichten. Doch man täte den Teams unrecht, sie nur als netten Aufputz zu sehen. Bermuda etwa hat als mittelfristiges Ziel die Qualifikation für die aufgestockte WM 2026 ausgegeben und will zeigen, dass unter seinen rund 65.000 Einwohnern einige richtig talentierte Kicker sind, die sich vor den Augen internationaler Scouts für eine Karriere etwa in Europa empfehlen wollen. Doch da ist schon der erste Haken: Denn Europas Großklubs werden eher nach Italien schielen, wo am Sonntag die U21-EM angepfiffen wird - während parallel die WM der Frauen läuft und der Afrika-Cup vor der Tür steht. So lange die Granden des Fußballs diesen weiter in der Form ausquetschen, wird sich am Gesamtimage nichts ändern - und weder in der Fifa noch in Amerika alles golden sein, was in eine glänzende Verpackung gewickelt ist.