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Nur ein bisserl unglücklich

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Die Autobiografie von Lothar Matthäus - danke, Loddar.


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Das Buch lag schon länger auf dem Schreibtisch. Ungelesen. Und es war nicht der Plan, an dieser Tatsache etwas zu ändern. Andererseits will die Zeit bis zum nächsten Champions-League-Spiel irgendwie überbrückt werden. Und ganz uninteressant ist es ja nicht, was Lothar Matthäus so zu sagen hat. Etwa wenn er Tipps für eine gelungene Ehe und eine erfolgreiche Trainertätigkeit gibt. Der Mann hat schließlich Erfahrung. Das Geheimrezept, das er in seiner Autobiografie "Ganz oder gar nicht" enthüllt: Reden! Danke, Loddar. Ach so, darf man ja auch nicht mehr sagen. Besonders wundert sich Herr Matthäus nämlich darüber, warum er im deutschsprachigen Raum immer nur "der Loddar" ist, wenn er doch in Italien als "Il Grande" angesprochen wird. Wird sich aber vielleicht auch ändern, wenn die Italiener lesen, was er über Giovanni Trapattoni und die gemeinsame, von Missverständnissen geprägte Zeit bei Red Bull Salzburg erzählt. Noch spannender wird’s bei dem Teil, der seiner ersten Trainerstation, bei Rapid, gewidmet ist. Die Kurzzusammenfassung des mit "Auftakt in Austria" nur ein bisserl unglücklich betitelten Kapitels: Er habe nichts falsch gemacht außer eines: Möglicherweise habe ihm die Distanz zum Dasein als Fußballer noch etwas gefehlt. Doch mit ihm, da ist er sicher, wäre aus der Mannschaft noch etwas geworden. Schließlich hatte er in "Andreas Ivancic (sic!) das Jahrhunderttalent des österreichischen Fußballs". Andreas Ivanschitz wird’s ihm verzeihen. Er ist längst in der deutschen Liga aktiv und also dort, wo Lothar Matthäus so gerne als Trainer hinwill. Die nötige Distanz hat er nun ja offenbar.