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Nur ein Spiel ist von Interesse

Von Simon Rosner

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Der ÖFB-Samsung-Cup ist ein Bewerb, der 63 Partien umfasst. Wenn man die Vorrunde noch dazu zählt, in der die Bundesliga-Klubs nicht dabei sind, dann werden im Cup sogar fast 100 Partien ausgetragen. Die Unattraktivität dieses Bewerbes zu besingen, wenn Duelle wie VSV gegen Retz, Kundl gegen Hartberg oder Dornbirn gegen Stegersbach zur Austragung gelangen, ist bei vielen Beobachtern eine Art Reflex. Argumentiert wird die Unattraktivität vor allem mit den geringen Zuschauerzahlen der Bundesliga-Klubs. Im Halbfinale kamen 8000 Zuschauer - zu beiden Partien zusammen.

Dass selbst Rapid in Bad Vöslau in der zweiten Runde nur 2200 Fans angelockt hat, lässt den Zuschauerdurchschnitt auch nicht gerade steigen. Nur muss man in diesem Fall auch sehen, dass Bad Vöslau die Kapazitäten im Stadion um etwa das Dreifache erweiterte. Der Platz war voll, mehr ging nicht.

Bis zum Viertelfinale ist der Cup ein regionales Ereignis, und wird nur dann von landesweitem Interesse, wenn sich ein großer Klub gegen einen sehr kleinen ordentlich blamiert. Das heißt aber nicht, dass es für den österreichischen Fußball nicht auch wichtig ist, dass die Bundesliga-Vereine, die ja sonst nur untereinander spielen, im Cup gegen eben solche kleinen Vereine antreten. Von einem Duell mit Rapid, Austria, Sturm und Salzburg träumen Hall, Kundl, Retz und Dornbirn.

Dass die Fans auf Viertel- und Halbfinale mehrheitlich pfeifen, liegt aber auch daran, dass die Saison dann schon recht lang (und teuer) war sowie an den ungünstigen Terminen während der Woche. So wird der Cup, trotz seiner vielen Partien, zu einem Bewerb, der gewissermaßen aus einem einzigen Spiel besteht, dem Finale. Im Endspiel zwischen Ried und Salzburg werden mehr 15.000 Zuschauer erwartet, das ist eine ordentliche Kulisse und liegt weit über dem Zuschauerdurchschnitt, den diese Vereine sonst haben.