In Deutschland wird es zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Kanzlerkandidatin der Union, Angela Merkel, nur ein Streitgespräch im Fernsehen geben. Die für 90 Minuten angesetzte Diskussion findet am 4. September statt.
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Zur Hauptabendzeit - ab 20.30 - werden der Kanzler und die Herausforderin auf ARD, ZDF, RTL und Sat.1 live diskutieren. Von jedem Sender wird ein Moderator gestellt. Es sind dies Sabine Christiansen (ARD), Maybrit Illner (ZDF), Peter Kloeppel (RTL) und Thomas Kausch (SAT.1).
Merkel traf die Entscheidung für ein einziges Duell entgegen den Ratschlägen aus den eigenen Reihen. So hatten sich der CSU-Abgeordnete Josef Göppel und der CDU-Abgeordnete Siegfried Helias gemeint, sie solle mehrmals mit Schröder debattieren, da sie entsprechend viel zu sagen habe.
Einigung nach Polemiken
Dem Anlass entsprechend wurde auch mit der Einigung Politik gemacht. "Wenn Frau Merkel weder Zeit noch Mut hat, sich zwei TV-Duellen zu stellen, dann soll es eines sein", sagte Regierungssprecher Béla Anda vor Beginn der abschließenden Gespräche der Parteien mit den wichtigsten Fernseh-Anstalten.
CDU-Generalsekretär Volker Kauder erklärte im ZDF: "Wir haben einen kurzen, knappen, kompakten Wahlkampf."
Gerhard Schröder und die SPD, die mehrere Gespräche vorgeschlagen hatten, akzeptierten letztendlich Merkels Haltung, bezeichneten das Argument des Zeitmangels aber als Ausrede. Es sei auch eine Frage des Selbstbewusstseins der Sender, wer darüber bestimme, wie die Öffentlichkeit über politische Positionen informiert werde, sagte er.
Beobachter vermuten, dass Angela Merkel angesichts hervorragender umfragewerte jedes Risiko vermeiden möchte.