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In der Nacht auf Sonntag drehen die kühlen Hüter der Finsternis die Uhren wieder um eine Stunde zurück und die Sommerzeit geht für heuer zu Ende. Manche mögen sagen, ich hole die Bartaufwickelmaschine heraus, wenn ich schreibe, das einzig Gute daran ist die Vorfreude, dass die Sommerzeit im März wieder beginnt. Doch immerhin weiß ich 60 Prozent der Deutschen hinter mir, die in einer Forsa-Umfrage die Zeitumstellung am liebsten abschaffen würden und sich dabei ganzjährige Sommerzeit wünschen. Da vieles in Deutschland auch für Österreich gilt, bin ich vermutlich auch hierzulande nicht alleine.
Bleibt der wissenschaftliche Streit, welche Variante für die Gesundheit besser ist - ständige Winterzeit oder dauerhafte Sommerzeit. Die eine Fraktion belegt glaubwürdig, dass Licht am Morgen ein unerlässlicher Taktgeber für die innere Uhr sei. Beginnt man den Tag im Dunklen, kommt der Körper schwerer in die Gänge. Die andere Fraktion hat die körperliche Aktivität von 23.000 Kindern über neun Jahre in mehreren Ländern verfolgt und kommt zu dem Schluss, dass dauerhafte Sommerzeit für Kinder gesundheitliche Vorteile hat. Besonders der europäische und australische Nachwuchs bewege sich mehr, wenn es abends länger hell sei.
Zählt man nun dieses Argument zu mitteleuropäischen Breitengraden, in denen es im Winter um sieben Uhr Früh eigentlich immer dunkel ist und somit alle, die um acht Uhr ihr Tagwerk beginnen, das Haus sowieso im Dunkeln verlassen - ob Winterzeit oder nicht - , drängt schon die Logik die Sommerzeit . . . wie gesagt.