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Konkursquote liegt derzeit bei 2 Prozent. | Klagenfurt. Fünf Millionen Euro hat die Kärntner Hypo 2007 für das skandalumwitterte Zehn-Jahres-Sponsoring zugunsten des Fußballklubs SK Austria Kärnten bezahlt. Nach drei Jahren war - bedingt durch die Pleite des Vereins - Schluss damit, dass die Bank das Wörtherseestadion als "Hypo Group Arena" bezeichnen durfte. Zurückbekommen dürfte die Hypo jedoch kaum mehr als einen symbolischen Betrag von rund 40.000 Euro.
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Wie die "Wiener Zeitung" erfahren hat, hat sich die Bank mittlerweile mit dem Masseverwalter des SK Austria Kärnten, Roland Grilc, auf eine Forderung von rund zwei Millionen Euro geeinigt. Nach derzeitigem Verfahrensstand liegt die zu erwartende Konkursquote laut Grilc jedoch bei lediglich zwei Prozent. Derzeit stünden 400.000 Euro an Vermögen 4,5 Millionen Euro an anerkannten Forderungen gegenüber. Am Montagnachmittag wird am Landesgericht Kärnten darüber hinaus über eine weitere Forderung des ebenfalls insolventen FC Kelag Kärnten gegen den SK Austria Kärnten über 1,2 Millionen Euro verhandelt. Die Quote - zumindest leicht - in die Höhe treiben könnte ein demnächst erwarteter Bericht des Gutachters Fritz Kleiner über mögliche unlautere Zahlungsströme beim Fußballklub. Falls solche vorliegen - wofür es bis jetzt keinerlei Anhaltspunkt gibt - könnten Rückforderungen gestellt werden.
Wie berichtet, hat Grilc die ursprüngliche Forderung der Hypo von 2,5 Millionen Euro nicht anerkannt. Das Geld stamme möglicherweise aus "nicht ganz legalen Rechtsverhältnissen", so die einstige Begründung. Tatsächlich ermittelt die Justiz wegen möglicher Bestechung. Der damalige Landeshauptmann Jörg Haider hat angeblich einen Teil der fünf Millionen Euro unter der Hand von der Bayerischen Landesbank eingefordert - als Bedingung für seine Zustimmung zur Übernahme der Hypo-Mehrheit durch die BayernLB. Im Jahr 2009 dürfte die Hypo von einer BayernLB-Tochter rund zwei Millionen Euro für das Sponsoring zurückerhalten haben. Für alle Betroffenen gilt die Unschuldsvermutung.
Da die diesbezüglichen Ermittlungen allerdings in erster Linie in München geführt würden und er daher keinen Zugriff auf wesentliche Akten habe, wäre es wirtschaftlich sinnvoller gewesen, sich mit der Hypo auf eine etwas niedrigere Forderung zu einigen, so Grilc.