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Jetzt sind sie also Geschichte, die ersten Multisport-Europameisterschaften. Für Österreich sind sie mit Bronze für das Marathon-Team erfolgreich zu Ende gegangen, und auch die Sportler und Veranstalter jubilieren. Die Stadien in Berlin (Leichtathletik), Glasgow und Edinburgh waren gut gefüllt, die Einschaltquoten trotzten der Hitzewelle und der ansonsten alles erschlagenden Dominanz des Fußballs, organisatorisch lief bis auf kleinere Pannen mit den Computern und den Klagen über die Weitenmessung im Weitsprung das meiste nach Wunsch. Und anders als nach Olympischen Spielen oder Fußball-Großereignissen werden keine sündhaft teuren grauen Elefanten als Stadien zurückbleiben. Das Konzept, in sieben Sportarten parallel Europameisterschaften auszutragen, um Synergien zu nützen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, darf als gelungen bezeichnet werden. Doch das birgt auch Gefahren. Denn die ersten Stimmen, die auf eine Vergrößerung drängen, werden schon laut. Viele Sportler wünschen sich ein Athletendorf, das dann erst recht neu gebaut werden müsste, und die erfolgreiche Premiere hat - verständlicherweise - bei jenen Sportarten, die nicht dabei waren, Begehrlichkeiten geweckt. Es wäre jedoch keine gute Idee, würde man Olympia zu ähnlich werden. Noch mehr Gigantismus kann der Sport nicht gebrauchen.