Alles eine Frage der Balance. Basen sind nicht prinzipiell gut, Säuren nicht prinzipiell schlecht. Da die Ernährung in unseren Breiten heute aber stark säurelastig ist, sind ergänzende Basenprodukte oft sinnvoll.
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Eine wichtige Grundlage für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper. Alle Funktionen des menschlichen Organismus benötigen, um normal ablaufen zu können, einen bestimmten Säuregrad, wir sprechen auch vom pH-Wert.
Spinat, Broccoli, Kohl und Salat: Wenn wir täglich vor allem gesundes "Grünzeug" und Obst zu uns nehmen, müss(t)en wir uns über unseren Säure-Basen-Haushalt keine Sorgen machen. Durch unsere Lebensweise und unsere Ernährungsgewohnheiten sind die meisten von uns aber latent übersäuert, das heißt, der optimale Säuregrad des Blutes (pH-Wert von 7,4) wird nicht erreicht. Vor allem über die Nahrung gelangen täglich viele Substanzen in unseren Körper, die den pH-Wert des Blutes (1-7 sauer, 7 neutral, 7-14 basisch) in Richtung sauer verändern. Das sind vor allem Fleisch, Weißbrot, Zucker, Alkohol, Nikotin und Kaffee. Daneben fördern Faktoren wie Stress, Übergewicht und Bewegungsmangel, Überbelastung durch falsches körperliches Training, aber auch Krankheiten, wie Diabetes, Leberschäden, Nieren- und Lungenfunktionsstörungen die Übersäuerung des Körpers (Acidose).
Zwar gibt es sogenannte "Puffer" des Blutes sowie die Ausscheidung über Nieren und Lungen, über die das Verhältnis im Organismus eine Weile konstant gehalten werden kann. Das erklärt, warum es bei "Gesunden" trotz mangelndem Säure-Basen-Bewusstsein nicht so bald zu einer Übersäuerung kommt. Mit der Zeit können aber auch bei ihnen Gesundheitsprobleme, eine höhere Krankheitsanfälligkeit und sogar chronische Krankheiten entstehen.
"Wenn die neutralisierten Säuren nicht ausgeschieden werden können, werden sie im Körper als Schlacken deponiert", erklärt Pia Job, Leiterin der Gasometer-Apotheke in Wien. Besonders betroffen von der Ablagerung saurer Schlacken sei das Bindegewebe, durch das der gesamte Nährstofftransport zu den Zellen sowie der Abtransport der Abfallstoffe aus dem Zellstoffwechsel läuft. Ist das Bindegewebe verschlackt, ersticken die Körperzellen in Giftstoffen, was wiederum Krankheiten hervorruft.
Auch ein Zusammenhang zwischen Säuregrad und Herzinfarkten bzw. der Entstehung von Krebszellen dürfte bestehen. Krebserkrankungen etwa haben zwar sehr komplexe Ursachen, nachweislich entstehen Krebszellen aber idealerweise bei einen sauren ph-Wert von 6,2.
Zur Überprüfung des Basen-Säure-Zustands empfiehlt Apothekerin Pia Job die Verwendung von Urin-Teststreifen, wie sie etwa in ihrer Apotheke angeboten werden. Im Falle einer Übersäuerung rät sie zu einer Basenkur und das zwei mal jährlich. Apotheken wie Drogerien bieten eine Vielzahl von entsprechenden Mitteln - Pulver, Kapseln, Tabletten (Figureform, Dr. Böhm, Basica Vital...) und Teemischungen (Figureform, Apothekenpackung) zur inneren Anwendung und Basenbäder (Figureform, Dr. Auer) zur äußeren Anwendung. Basenpulver kostet bei Job 11,25 Euro (200 Gramm, reicht für eine Kur von 2 Wochen), Tabletten und Kapseln sind deutlich teurer. Alle Hersteller werben mit besonders vorteilhaften Mischungen, sie sind daher auch preislich schwer miteinander vergleichbar.
Eine Basenkur zwei mal jährlich hält Andreas Wilfinger, Ernährungsexperte und Ringana-Geschäftsführer nicht für ausreichend. Er empfiehlt etwa sein "Wellnesspack Balancing", eine Nahrungsergänzung aus basenbildenden Mineralien, wirkstoffreichen, chlorophyllhältigen Gemüsesorten und Mikroalgen sowie 16 phyto-aktiven Kräutern. "Selbst, wenn man sich gesund ernährt - und wer tut das schon - haben Obst und Gemüse nicht mehr die Vitalstoffe wie früher", meint Wilfinger. Daher seien gerade pflanzliche Ergänzungsmittel, die gleichzeitig basisch und mineralstoffreich sind, heute notwendig.
Pia Job hat schließlich zum Thema Basen ein perfektes "Rezept" parat, das auch den für die Gesundheit mit entscheidenden Gemütszustand mit einbezieht: "Wenn Sie sauer sind - essen Sie eine Zitrone. Denn die ist basisch und macht lustig."
Infos:
http://www.marienapo.at
http://www.figureform.at
http://www.ringana.at