Präsidenten machen teils verheerende Fehler. Nichts zu tun und sich dem Pessimismus der Bevölkerung anzupassen, wäre ein noch größerer.
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Für eine optimistische Nation wie die USA war 2013 ein höllisch niederschmetterndes Jahr und am meisten vielleicht für den Präsidenten. Aber Obama hatte diesbezüglich zweifellos Konkurrenz, vom gefährlich gespaltenen Kongress über investmentängstliche Wirtschaftstreibende bis zu einer von den Kriegen im Irak und in Afghanistan demoralisierten Bevölkerung. Sie schreckte vor dem Einsatz von Gewalt gegen Syriens Machthaber Bashar al-Assad auch dann zurück, wenn es um Angriffe der Regimetruppen mit Chemiewaffen ging. Für viele US-Bürger war das ein Jahr, in dem die schwindende globale Macht der USA wie ein Kehrbild der selbstsicheren, unbeugsamen Nation wirkte, die im Zweiten Weltkrieg gesiegt hatte.
Diese Art von gnadenlosem Pessimismus ist destruktiv und, was wichtiger ist, unzutreffend. Wir in den Medien verbreiten gern schlechte Nachrichten, das macht es unseren Lesern leicht, die beständige Tatsache zu übersehen, dass die USA im Allgemeinen im Frieden leben und, verglichen mit dem Großteil der Welt, wirklich wohlhabend sind. In unserer nationalen Angst malen wir die Gegenwart in düstereren Farben als gerechtfertigt und die Vergangenheit in strahlenderen.
Eine Möglichkeit, die USA zutreffender zu beschreiben, ist, auf die Zeit des Triumphs im Zweiten Weltkrieg zurückzuschauen, als die modernen Mythen entstanden, und offenzulegen, was damals wirklich geschah. Das wird durch das 2013 fertiggestellte, außerordentliche Werk des Autors Rick Atkinson ermöglicht. Seine "Liberation Trilogy" (Befreiungstrilogie) revidiert vieles, was man zu wissen glaubte und lehrt die wichtigste aller Lektionen für die Gegenwart, nämlich die Notwendigkeit von Geduld und Ausdauer gegenüber Hindernissen.
Atkinson schildert gestützt auf Briefe, Tagebücher und Ähnliches den Zweiten Weltkrieg als eine Kette oft katastrophaler Fehler, die dadurch wieder gutgemacht wurden, dass die USA und ihre Verbündeten immer weitermachten, im wahrsten Sinn des Wortes über Leichen hinweg. Den ganzen Krieg hindurch wurden amphibische Landungen fast immer verpfuscht, Landungen mit dem Fallschirm waren fast nie zielgenau und die Bomber der Alliierten trafen immer wieder versehentlich die eigenen Truppen.
US-Generäle, vom Oberkommandieren Dwight D. Eisenhower abwärts, machten oft schreckliche Fehler, die Tausenden das Leben kosteten. Die Öffentlichkeit wurde von den bedrückenden Schreckensnachrichten abgeschirmt, durch die Militärzensur und durch die Verschwiegenheit von Journalisten, die die Wahrheit sagen wollten, aber auch hofften, dass ihr Land sich durchsetzen kann.
Präsidenten machen Fehler, ebenso Generäle. Einige dieser Fehler haben verheerende Konsequenzen. Aber die wahre Lektion von Atkinsons Bericht ist, dass es nur einen unverzeihlichen Fehler gibt, nämlich zu verzweifeln und aufzugeben. 2013 gab es davon zu viel in der Haltung der USA, sowohl in der Politik als auch bei den Bürgern. Auf ein gutes neues Jahr.
Übersetzung: Redaktion