US-Autobauer stemmen sich gegen den Abschwung. | Deutsche peilen mit Diesel Rekord an. | Detroit. Ausgerechnet zum 100. Geburtstag von General Motors bei der North American Motor Show in Detroit, der US-Geburtsstadt des Automobils, sind die Aussichten für die drei großen US-Autobauer unsicher wie nie: Mit Absatzeinbrüchen und Milliardenverlusten kämpfend nutzen GM, Ford und Chrysler trotzdem das "Heimspiel", um Aufbruchsstimmung zu demonstrieren.
Ford-Chef Alan Mulally sagte, man liege im Plan, 2009 wieder Gewinne einzufahren. Der zweitgrößte US-Autohersteller hatte 2006 einen Riesenverlust von mehr als zwölf Mrd. Dollar, im dritten Quartal 2007 gab es noch ein Minus von 380 Mio. Dollar. GM-Chef Rick Wagoner hofft auf eine Verbesserung auf dem weltgrößten Autoabsatzmarkt im zweiten Halbjahr 2008, nachdem dieser im Vorjahr um 2,5 Prozent auf nur mehr knapp mehr als 16 Millionen Fahrzeuge geschrumpft war - den niedrigsten Stand seit 1998.
Mit Werksschließungen, zehntausenden Kündigungen und neuen Vereinbarungen mit der Gewerkschaft hatte auch das von Daimler-Benz wieder getrennte Chrysler zuletzt die Kosten um Milliarden Dollar gesenkt und hofft auf Zuwächse 2008. Sowohl General Motors als auch Ford und Chrysler haben in den letzten Jahren ihren Auslandsabsatz deutlich gesteigert bzw. über ihre Europatöchter wieder Gewinne eingefahren. Ford will demnächst die noch Verluste bringenden Luxusmarken Jaguar und Land Rover an den indischen Tata-Konzern verkaufen.
Durchbruch für Diesel
Die deutschen Autobauer, die zuletzt auf dem US-Automarkt um gut 3 Prozent zulegten, wollen - ebenso wie die Japaner, die größten Gewinner der vergangenen Jahre - ihren Aufwärtstrend fortsetzen - und bauen dabei auf den Durchbruch des abgasarmen Dieselantriebs. "Es ist durchaus angebracht, wenn man das Jahr 2008 als das Jahr des Clean-Diesel-Durchbruchs in den USA bezeichnet", sagte der Präsident des Branchenverbandes VDA, Mathias Wissmann, in Detroit. Bisher liegt der Diesel-Anteil in den USA erst bei rund drei Prozent, Experten trauen ihm aber rund 15 Prozent des Marktes bis 2015 zu.
Der Volkswagen-Konzern gab in Detroit einen weltweiten Absatzrekord im vergangenen Jahr bekannt. Die VW-Gruppe steigerte die Verkäufe um fast 8 Prozent auf fast 6,19 Millionen Fahrzeuge, vor allem in China und Südamerika gab es starkes Wachstum.