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Im Zuge der ÖBB-Reform darf es laut Infrastrukturminister Hubert Gorbach nur wenige hundert Frühpensionierungen geben. Das kündigte er im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" an. Außerdem ist er überzeugt, dass die Reform ab 2010 jährlich mindestens 500 Mill. Euro an Einsparungen bringen wird: Schon 2007 sollen davon 200 bis 300 Mill. realisiert werden.
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"Ich suche den Konflikt nicht, scheue ihn aber auch nicht", erklärt Gorbach mit Blick auf die Eisenbahner-Gewerkschaft. Die ÖBB seien für Österreich wichtig, daher hofft er auf ein Mitziehen der Gewerkschaft bei der Reform. "Wenn sie das nicht tut, werden wir klar machen, dass die Gewerkschaft mit ihrem veralteten Dienstrecht auf dem Holzweg ist - und das auch den Mitarbeitern sagen." Schließlich könne man über die ÖBB keine Glaskugel stülpen.
In der Sache der heftig umstrittenen Frühpensionierungen bemühte sich der Infrastrukturminister um eine Beruhigung: Tatsächlich darf es insgesamt nur wenige hundert geben. Von den insgesamt 12.000 bis 2010 abzubauenden ÖBB-Mitarbeitern fallen allein 7.000 durch den natürlichen Abgang weg. Weitere 5.000 sollen durch Optimierungen in den operativen Abläufen abgebaut werden.
Geschehen soll dies laut Grobach über die Personalmanagment GesmbH, die Mitarbeiter umschulen und an die Privatwirtschaft verleasen soll. So signalisiere die Industrie, dass sie 3.000 bis 4.000 ÖBBler sofort als Facharbeiter brauchen könne.
"Offensichtlich ist, dass beim Personal nicht alles optimal gelaufen ist", übt Gorbach deutliche Kritik am ÖBB-Mangament. Denn 6,3 Millionen Überstunden und ein gewaltiger Personalüberhang zur selben Zeit würden zeigen, dass etwas im Argen liegt. "Das Management ist hier aufgerufen, diese Überstunden schleunigst abzubauen", so Gorbach, der trotz dieser Kritik klarstellt, dass der Vorstand sein volles Vertrauen besitzt.
Auf keinen Fall dürfe durch die ÖBB-Reform die künftige Führungsmannschaft mehr kosten als die bisherige. Gorbach: "Es kann nicht sein, dass unten gespart und oben geprasst wird."