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Am Freitag will Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek einen neuen Stufenplan für die Lockerung der Maßnahmen vorstellen. Sie brauche dafür noch ein paar Tage, sagte sie am Dienstag im Radio. Das wird Kabarettist Lukas Resetarits wieder zornig machen. Er wurde am Montag in der ZiB2 interviewt, weil er eine Wutrede gegen die Grünen-Politikerin online gestellt hatte und ihre zögerliche Öffnungspolitik kritisiert hatte. Am interessantesten war freilich der Satz, den Moderator Armin Wolf danach gesagt hat: Die Redaktion hatte nämlich Lunacek eingeladen, diese hatte die Chance, klare Ansagen zu machen, aber ausgeschlagen.
Das illustriert schon gut das Dilemma, das der Unzufriedenheit der Kulturbranche zugrunde liegt. Man will den zuständigen Politikern keineswegs vorwerfen, dass sie nicht an Lösungen arbeiten, aber man wundert sich, warum das so holprig, zeitverzögert und schlecht kommuniziert wird. Dazu kommt: Wenn man niemandem erklärt, warum die Lockerungen im Kulturbereich - der tatsächlich durch die Menge von zusammentreffenden Menschen auf engem Raum problematisch ist - die letzten sind, dann muss man mit Frust rechnen. Hätte man etwa klar gesagt: Der Gesamtlockerungsplan ist ein Stufenplan, der auf den Erfahrungen basiert, welche Auswirkungen die jeweils vorige Phase hat - im Fall der Kultur: Wie verändern sich die Daten durch die Gastronomie-Erweckung -, hätte man vielleicht mehr Geduld und langfristigeres Verständnis geerntet. Aber am Freitag hat Lunacek ja ihre nächste Chance.