)
Eine unlogische Bewegung würden derzeit die Aktienmärkte vollziehen: Auf gute Wirtschaftsdaten reagierten sie mit Kursrückgängen, auf schlechte dagegen mit Zuwächsen, sagte Peter Brezinschek, Chefanalyst der RaiffeisenZentralbank (RZB), gestern vor Journalisten.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Als Grund sei die Anlageprämisse "völlige Risikovermeidung" zu sehen. Erst für das 1. Halbjahr 2003 sei eine gewisse Normalisierung zu erwarten. Für das 4. Quartal sieht der Chefanalyst jedenfalls keine Stimmungsverbesserung. Für die USA prognostizierte Brezinschek im nächsten Jahr 2,3% Wachstumsrate und 1,75% für die Eurozone. Als Stütze der Konjunktur sollte sich dabei u.a. der Dienstleistungsbereich erweisen. Aufgrund der Stimmung auf den Kapitalmärkten rechne er mit einer Zinssenkung im 4. Quartal um 0,5 Prozentpunkte. Der Euro wird laut RZB-Prognose die Dollar-Parität übersteigen und im Dezember bei 1,03 Dollar liegen.
Die Renditen sieht Brezinschek weiter auf niedrigem Niveau und von den hohen Schwankungen der Börsen beeinflusst. Die Unterbewertung der Aktienmärkte gegenüber den Rentenmärkten seien durch erhöhte Risikoprämie gerechtfertigt.