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Nuss macht Männer glücklich

Von Edwin Baumgartner

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Jetzt haben die Feinde der Gleichberechtigung ihr Symbol. Aussehen tut’s wie ein menschliches Gehirn. Das ist das einzige Manko, denn mit Gehirn haben es die Feinde der Gleichberechtigung nicht gar so. Dieses Symbol also ist ab sofort die Nuss, die ganz gewöhnliche Walnuss.

Das kommt so: Eine US-Studie, durchgeführt von der University of New Mexico in Albuquerque, hat herausgefunden, dass Nüsse Männer glücklich machen, Frauen aber nicht. Es lebe der kleine große Unterschied, der aus der Walnuss spricht. Zum Beispiel: Mann, deprimiert, weil die soeben Verflossene beim Abgang einen Kratzer im Kotflügel hinterlassen hat, futtert eine Handvoll Walnüsse. Auf einmal durchpulsen ihn Glücksgefühle, der Kratzer erscheint ihm als Fanal des Neubeginns.

Frau im umgekehrten Fall kann Nuss für Nuss verschlingen, der Kratzer bleibt ein Kratzer: Sie muss gegen dessen psychische Auswirkungen Louis Vuitton praktizieren.

Schon einmal nachgeschaut, was beim Hofer ein Säckchen Walnüsse kostet und was Louis Vuitton in seinem Laden verlangt (falls die Preise überhaupt angeschrieben sind)? Das männliche Glücksgefühl ist ganz simpel und ganz billig.

Freilich habe ich persönlich ein anderes Problem bei der Sache: Noch nie hat mich eine Walnuss in Euphorie versetzt. Ganz im Gegenteil: Die Walnuss auf der Tortenglasur wird sogleich entfernt. Eine Therapie rate ich mir an! Am Ende ist irgendetwas mit meiner Männlichkeit nicht in Ordnung. Ich glaube, jetzt brauche ich Antidepressiva. Und alles nur wegen der nussigen Glücklichmacher!