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Ö1-Radio-Stars

Von Stefanie Holzer

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Was lernt der Nachrichtenkonsument daraus, dass der FPÖ-Landespolitiker Karl Schnell sich nach den kürzlich erfolgten Gestapo-Vergleichen nun der Kabas'schen Lumpen-Rhetorik befleißigt hat? In Zeiten, in denen Politiker sich wie eingespritzte Stammtischler aufführen, muss der Stammtisch danach trachten, staatsmännische Übersicht zu gewinnen. Und das geht nur mit guten Informationssendungen: Der italienische Literaturnobelpreisträger Dario Fo forderte den Vatikan auf, Jörg Haider, der offenbar den Vatikan besuchen will, dortselbst nicht zu empfangen. Es ist faszinierend, dass nicht nur aus der FPÖ selbst viel Wundersames und Ungeheuerliches hervorgebracht wird, sondern ihre bloße Existenz auch auf andere, bisweilen weit entfernte Menschen höchst skurille Auswirkungen hat. Gefallen hätte mir, wenn in diesem Beitrag erstens gesagt worden wäre, dass Dario Fo Kommunist ist, und wenn zweitens gefragt worden wäre, ob und wenn ja, seit wann, Jörg Haider neuerdings die Tröstungen des Glaubens schätzen gelernt hat?

Im "Journal Panorama" leitete Oliver Tanzer eine sachliche Diskussion unter "Europäern", die die Erfolgschancen des Gipfels in Nizza erörterten: Es schaut nicht gut aus, aber so schlecht auch wieder nicht. - Beim Blick auf die Ö1-Programm-Homepage ist mir ein Mangel an der Selbstdarstellung aufgefallen: Die Radiojournalisten hätten es verdient, dass dort eine leicht (!) auffindbare Auflistung ihrer beruflichen Leistungen und die Schreibung ihres Namens nachzulesen wären. So viel Starkult muss sein.