Konservative wollen die Bestellung dennoch blockieren.
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US-Präsident Barack Obama hat den Bundesrichter Merrick Garland für den Oberster Gerichtshof nominiert. Der 1952 geborene Harvard-Absolvent war bereits 2010 als Nachfolger von John Paul Stevens im Gespräch, der Präsident nominierte dann aber Elena Kagan.
Nun ist der Sitz des im Februar verstorbenen Richters Antonin Scalia vakant. Die Republikaner fordern, dass erst Obamas Nachfolger über den Nachfolger des verstorbenen stockkonservativen Scalia entscheiden solle. Die Amtszeit des Präsidenten endet im Jänner 2017.
Hintergrund des Streits sind die Mehrheitsverhältnisse im 9-köpfigen Obersten Gerichtshof, der bislang konservativ dominiert war. Die Bestellung von Garland würde das Verhältnis auf 5 zu 4 zugunsten der Liberalen drehen.
Garland ist derzeit Vorsitzender Richter des Bundesberufungsgerichts in Washington DC. Der 63-Jährige gilt als brillanter Jurist, der auch unter Republikanern viel Anerkennung genießt und für einen Mittelweg zwischen dem konservativen und linksliberalen Lager steht. Führende Republikaner wollen jedoch Obamas Kandidaten auf jeden Fall die Bestätigung durch den Senat zu verweigern. Diese Haltung wird freilich außerhalb der Hauptstadt kritisiert und gilt als typisches Spiel der politischen Kaste der USA.