Zum Hauptinhalt springen

ÖBB verhandeln mit Ungarn über drohenden Jobabbau

Von Franz Steinbauer

Wirtschaft
Der Bahn-Güterverkehr kämpft mit roten Zahlen. Foto: bb

2000 Arbeitsplätze auf dem Prüfstand. | Wien. Der ÖBB-Güterverkehr startet Direktverhandlungen mit ungarischen Gewerkschaften: Inhalt der Gespräche vom Montag waren die drastischen Jobkürzungen bei der ÖBB-Auslandstochter Rail Cargo Hungaria (RCH). Zudem wollte die ÖBB-Güterverkehrssparte Rail Cargo Austria (RCA) bei dem Krisentreffen ausloten, wie die Belegschaftsvertreter die Erhöhung der Schienenmaut durch Budapest beurteilen. Bis zu 2000 von 3000 RCH-Arbeitsplätzen könnten wegfallen. Die ÖBB haben für die RCH offiziell nur die Kürzung von bis zu 1000 Jobs ab Ende 2010 bestätigt.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die Verhandlungen dienten der Vorbereitung auf weitere Treffen, die in Budapest stattfinden sollen. Das Gesprächsklima in Wien sei "hart", aber "konstruktiv" gewesen, war aus der RCA zu erfahren.

"Beispiellose Konflikte"

In einem Brief an die Bundesbahnen, der der "Wiener Zeitung" vorliegt, schlug der hochrangige Gewerkschafter István Gaskó im Vorfeld der Verhandlungen Alarm. Eine "Verminderung des Personalbestands und der Aktivitäten" der früheren MÁV Cargo könnte auch bei der Infrastruktur und der Traktion Jobs kosten: "Dieses Vorgehen, das in der Folge Tausende Arbeitsstellen der ungarischen Eisenbahner betrifft, kann zu beispiellosen Konflikten führen." Trotzdem habe die Gewerkschaft das Ziel, Auseinandersetzungen zu vermeiden.

In den ersten sieben Monaten 2010 fuhren die RCA und die RCH gemeinsam rund 80 Millionen Euro Verlust ein.