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Oberösterreichs Spitäler wehren sich gegen Reform

Von Brigitte Pechar

Politik

Geplante Spitalsreform mit erstem Opfer. | ÖVP-Mandatar gibt Funktion als Klinik-Chef ab. | Linz. Oberösterreichs Spitalsreform soll bis 2020 die Kosten um 362 Millionen Euro dämpfen. Sieben Abteilungen sollen der Reform zum Opfer fallen, 760 Akutbetten (neun Prozent) sollen abgebaut werden. Ohne diese Maßnahmen würden die Ausgaben für den Spitalsbereich bis 2020 um 1 Milliarde auf 2,6 Milliarden Euro ansteigen.


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Eine Reform, ist dringend nötig. Das findet auch Landeshauptmann Josef Pühringer und führt ins Treffen, dass Oberösterreich 2009 bundesweit bei den Spitalaufenthalten führte: 285 vollstationäre Aufnahmen pro 1000 Einwohner. Aber bei den Spitälern regt sich Unmut, einige darunter sammeln sogar Unterschriften von dort betreuten Patienten.

Zwischen zwei Stühlen gefangen fühlt sich jetzt offensichtlich Oberösterreichs ÖVP-Gesundheitssprecher im Landtag, Walter Aichinger. Er soll die Spitalsreform demnächst im Landtag mitbeschließen, sein Spital, das Klinikum Wels-Grieskirchen, übt aber heftige Kritik daran. Aichinger zog am Mittwoch die Konsequenzen und stellte mit sofortiger Wirkung sein Amt als Geschäftsführer zur Verfügung, wie am Donnerstag bekannt wurde. Als Primar will er dem Spital aber selbstverständlich erhalten bleiben.

In Wels-Grieskirchen soll der Bettenstand um 127 reduziert werden. Unter anderem ist vorgesehen, die Herzchirurgie nach Linz zu verlegen, auch bei anderen chirurgischen Abteilungen sind Einschnitte geplant. Das Spital will das nicht akzeptieren. Man befürchtet, dass die medizinische Versorgungssicherheit und -qualität in der Region gefährdet sei.