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OeBS-Krimi: Verfahren gegen Nationalbanker

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Ermittlungen gegen Aufsichtsräte Duchatczek, Nowotny, Zöllner &Co.


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Wien. Die Staatsanwaltschaft Wien weitet die Ermittlungen um die mutmaßliche Millionen-Bestechungsaffäre bei der Oesterreichischen Banknoten- und Sicherheitsdruck (OeBS) GmbH aus.

Wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Montag bestätigte, hat die Anklagebehörde das Strafverfahren auf die Aufsichtsräte der Nationalbank-Tochter ausgeweitet. Laut Thomas Vecsey stehen mittlerweile mehr als 20 Verdächtige im Mittelpunkt des Ermittlungsverfahrens. Betroffen sind sechs aktive Aufsichtsräte, darunter Wolfgang Duchatczek, Peter Zöllner und Ewald Nowotny, sowie ihre Vorgänger bis ins Jahr 2005 zurück.

Die Aufseher der Banknotendruckerei-Tochter OeBS stehen im Verdacht "der Kenntnis von Bestechung ausländischer Amtsträger im Zuge der Akquisition von Banknotendruckaufträgen". Dieser Verdacht gründet sich auf Aussagen von Ex-OeBS-Mitarbeitern, die wiederum der Untreue bezichtigt werden, heißt es in einer OeNB-Stellungnahme.

Die Nationalbanker weisen die Vorwürfe "entschieden zurück".

Laut Aktenlage sollen OeBS-Manager rund 17 Millionen Euro für Geschäftsanbahnungen in Syrien gezahlt haben, unter anderem an die panamesische Gesellschaft Venkoy. Laut Staatsanwaltschaft steht der Verdacht von Kickback-Zahlungen im Raum.

Die Aufsichtsräte der OeBS waren über diese Vertriebsprovisionen informiert, bestätigt die OeNB. "Die Aufsichtsräte konnten davon ausgehen, dass den entsprechenden Zahlungen auch Leistungen gegenüberstanden und die Akquisition von Aufträgen ordnungsgemäß und den gesetzlichen Regelungen entsprechend abgewickelt wurde."