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OECD sieht auch weiterhin robustes Wachstum in USA

Von Harald Waiglein

Wirtschaft

Experten: Schulsystem sollte vereinheitlicht werden. | Paris/Wien. Die amerikanische Wirtschaft ist seit vielen Jahren ein Garant für gute Nachrichten. Der neue Länderbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bildet da keine Ausnahme.


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Die US-Wirtschaft entwickelt sich weiterhin "relativ gut", so die Ökonomen der OECD. Eines der größten Risiken für die US-Konjunktur scheint sich zumindest nicht weiter zu vergrößern: Das gigantische Leistungsbilanzdefizit habe sich "stabilisiert". Ein weiteres Problem, der Einbruch auf dem amerikanischen Immobilien-Markt, wird sich nach Ansicht der Organisation in den nächsten Monaten zwar dämpfend auf die US-Konjunktur auswirken. Sobald die Korrektur der Immobilien-Preise vorüber sei, werde auch das Wachstum wieder anziehen. Allerdings, so räumt die OECD ein, bestehe nach wie vor die Gefahr einer stärkeren Korrektur als erwartet, die auch zu einem deutlicheren Konjunktur-Einbruch führen könnte.

Inflation zieht an

In den letzten Jahren waren vor allem die Konsumenten die Stütze der US-Konjunktur. Nun werden sie mit ihren Ausgaben zurückhaltender (nicht zuletzt deshalb, weil der Wert ihrer Eigenheime sinkt). Gleichzeitig beginnen aber die Unternehmen, wieder verstärkt zu investieren.

Für die US-Notenbank wird die Arbeit in den kommenden Monaten schwieriger werden als bisher. Denn aufgrund steigender Energiepreise und eines (demographisch bedingten) geringeren Arbeitskräfteangebots steigt die Inflationsgefahr. Die Notenbank muss also in den nächsten Monaten einerseits bedenken, dass sich die Konjunktur abschwächt (was für Zins-Senkungen sprechen würde); gleichzeitig muss sie die Inflation eindämmen (was Zins-Erhöhungen bedingen würde).

Um langfristig das Wachstumspotential zu erhöhen, müssten die USA ihr Schulsystem reformieren, meint die OECD. Die Tatsache, dass es keine bundesweit einheitlichen Standards für Lehrstoff und Prüfungen gibt, wirke sich negativ auf das Leistungsniveau der Schüler aus. Im Gegensatz zur Schule gehöre das Hochschulwesen in den USA zu den besten der Welt, so der Bericht. Allerdings müsste der Zugang für Studenten aus ärmeren Schichten erleichtert werden. Diese können sich oft die hohen Studiengebühren nicht leisten.