Studie rechent mit steigender sozialer Ungleichheit.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 10 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
(ja) Die Zeit des ungebändigten Wirtschaftswachstums ist vorbei. Das sagt nun auch die OECD in einer Studie für die Zeit bis 2060.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung rechnet damit, dass das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen 2050 und 2060 nur noch durchschnittlich um 2,4 Prozent zulegen wird. Als wichtigste Faktoren für die Abflachung der Wachstumskurve sehen die Wirtschaftspropheten die wachsende Überalterung, die geringeren Zuwächse in den Schwellenländern und den Klimawandel. Die durch mangelnde Reduktion des CO2-Ausstosses hervorgerufene Effekte dürften dabei vor allem die südasiatischen Wirtschaften stark bremsen.
Als Wachstumssieger bezeichnen die Experten Indien und Teile Afrikas. Der starke Anstieg der Exporte wird auch relativ geschlossene Märkte wie USA und Japan erfassen.
Als Gefahr sieht die OECD die zunehmenden Einkommensunterschiede, hervorgerufen durch die steigende Nachfrage nach Fachkräften. Freilich ist das auch eine Voraussetzung für Innovationen und damit das Wachstum. Die Kluft zwischen Viel- und Geringverdienern dürfte sich laut der Studie in den OECD-Ländern soweit öffnen wie heute in den USA.
Als korrigierende Maßnahme sieht die OECD verstärkte Investitionen in die Pflichtschulbildung. Die alte Erkenntnis der Erwachsenenbilder, dass negative Schulerfahrungen lebenslanges Lernen schon im Ansatz verhindern, hat damit auch die Ökonomen erreicht.