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OeNB forciert Bündelung des Zahlungsverkehrs

Von Rosa Eder

Europaarchiv

"Im Euro-Raum werden langfristig nur drei bis vier Zahlungsverkehrsabwickler bestehen bleiben", ist der Vizegouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Wolfgang Duchatczek, überzeugt. Österreich habe aufgrund des hohen Marktanteils heimischer Banken in Zentral- und Osteuropa sehr gute Vorausssetzungen, ein solcher Zahlungsverkehrsknoten zu werden, sagte Duchatczek gestern vor Journalisten.


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Dazu müssten allerdings die Großbanken an einem Strang ziehen. Einzelkooperationen - wie jene zwischen Erste Bank und BAWAG/P.S.K. - seien zu begrüßen. Das tatsächlich vorhandene Synergiepotenzial könne aber nur bei einer gemeinsamen Lösung aller Marktteilnehmer gehoben werden. Am 22. März 2004 soll den für Zahlungsverkehr zuständigen Vorständen der Banken ein beschlussfähiges Modell vorgelegt werden.

Wie berichtet kostet der bargeldlose Zahlungsverkehr Österreichs Banken rund 580 Mill. Euro im Jahr. Allein die Implementierung einer gemeinsamen, durch die Beteiligung der OeNB wettbewerbsneutralen Infrastruktur zur Abwicklung der Zahlungsströme unter den Banken (Clearing) würde jährlich 100 Mill. Transaktionen weniger und damit eine Kostenersparnis von bis zu 10 Mill. Euro jährlich bedeuten. Weitere Synergien von rund 50 Mill. bis 80 Mill. Euro würden durch eine gemeinsame Abwicklung des Inlands- und Auslandszahlungsverkehrs der Banken zustande kommen.

Die BAWAG/P.S.K.-Gruppe und die Erste Bank haben die Verträge zur Bündelung ihres Zahlungsverkehrs vergangene Woche unterschrieben. Zunächst geht es um Auslandstransaktionen und den elektronischen Inlandszahlungsverkehr. In der zweiten Phase kommt der beleghafte Inlandszahlungsverkehr dazu.