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Offene Baustellen, wechselnde Zielscheiben

Von Tamara Arthofer

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Sie mögen, euphemistisch ausgedrückt, nicht die besten Freunde sein und werden es wohl auch in diesem Leben nicht mehr werden - eines haben aber jene Problemfans von Rapid, die sich bemüßigt fühlten, auf dem Weg zur Generali-Arena Gegenstände auf die Autobahn zu werfen, und die Exekutive, die 1338 Personen zu Feststellungszwecken über Stunden in der Kälte ausharren ließ, gemeinsam geschafft: Über das blamable 1:6 gegen den Erzrivalen wird kaum diskutiert. Dabei haben die Grün-Weißen genügend Probleme; der Europa-League-Aufstieg hat darüber nur kurzfristig hinweggetäuscht. Die Müdigkeit nach diesem Kraftakt darf für ein Ergebnis, das oft schon im Tennis als mittleres Debakel angesehen wird, ebensowenig eine Ausrede sein wie die numerische Unterlegenheit nach dem Ausschluss von Dejan Ljubicic. Indirekt kritisierte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer auch die Kaderpolitik, indem er neue Spieler forderte. Dabei kann ein Kader, der ins Sechzehntelfinale der Europa League aufsteigt, nicht so schlecht sein, dass er sich in der Liga derart vorführen lassen muss. Zudem hat der Verein schon beschlossen, den Vertrag mit Sportchef Fredy Bickel, den Hauptverantwortlichen für die Zusammensetzung, zu verlängern. Möglich also, dass die von Kühbauer angesprochenen Änderungen mittelfristig auch vor ihm selbst nicht Halt machen. Noch haben die Problemfans eine andere Zielscheibe. Doch die können bekanntlich schneller wechseln, als sprichwörtlich die Polizei erlaubt.