Zwist in der im EU-Parlament vertretenen Bürgerliste Hans-Peter Martin: Öffentlich fordert der Namensgeber seine Kollegin Karin Resetarits auf, umgehend ihre EU-Spesen offenzulegen. Sie verweist auf die ausständige Abrechnung der gemeinsamen Wahlkampfkosten-Rückerstattung.
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Resetarits müsse "alles detailliert offen legen und erklären", ließ Martin per "News " ausrichten. Während er seine Bezüge und Ausgaben ausführlich im Internet veröffentlicht habe, "ziere sich" seine Kollegin. Laut Berechnung der Illustrierten geht es dabei um einen "ungeklärten Betrag" in Höhe von 160.000 Euro.
Resetarits fühlt sich "überrumpelt". Sie könne alle Ausgaben präzise belegen. Ausgemacht sei jedoch gewesen, dass sie und Martin gleichzeitig ihre Spesenabrechnungen veröffentlichen. Am Dienstagnachmittag habe sie eine diesbezügliche Anfrage von "News " erhalten. Zeitgleich habe ihr Kollege seine Abrechnung auf seiner Homepage veröffentlicht. "Plötzlich habe ich das Messer im Rücken", sagte Resetarits zur " Wiener Zeitung ". Sie möchte "keine Schlammschlacht" und werde daher "nicht zurückschlagen, so schwer es auch fällt". Allerdings habe sie "noch nichts" von der Wahlkampfkosten-Rückerstattung der Bürgerliste gesehen. Nicht einmal die genaue Höhe sei ihr bekannt. Medien hätten 1,48 Mio. Euro kolportiert.
Ob die Affäre etwas mit dem geplanten Beitritts Resetarits zur liberalen Fraktion im EU-Parlament zu tun hat, könne sie nicht sagen. Am 2. Mai habe Martin ihr gesagt, sie solle sich "so viel Zeit wie möglich" damit lassen. Vor wenigen Tagen gab Resetarits bekannt, im Juni den Aufnahmeantrag zu stellen.